Spaniens Kronprinzessin Leonor geht ins Internat

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Spanien,

Spaniens Kronprinzessin Leonor wandelt auf den Spuren von Harry Potter. Die 15-Jährige setzt ihre Schulbildung in einem britischen Internat fort, das in einer zauberhaften mittelalterlichen Burg beherbergt ist. In Spanien löst die Nachricht nicht nur Freude aus.

Die spanische Kronprinzessin Leonor setzt ihre Ausbildung in Grossbritannien fort. Foto: Damián Arienza/Europa Press/dpa
Die spanische Kronprinzessin Leonor setzt ihre Ausbildung in Grossbritannien fort. Foto: Damián Arienza/Europa Press/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Spaniens Kronprinzessin Leonor packt demnächst die Koffer und zieht nach Wales um.

Die 15-Jährige wird ab Anfang September ihre Schulbildung in einem britischen Internat unweit von Cardiff fortsetzen.

Wie das Königshaus in Madrid mitteilte, soll die Tochter von König Felipe VI. und Königin Letizia zwei Jahre lang das UWC Atlantic College an der südwalisischen Küste besuchen. Die Schule befindet sich in der mittelalterlichen Burg St Donat's Castle im Vale of Glamorgan und wurde von spanischen Medien mit der Hogwarts-Zauberschule der Harry-Potter-Romane verglichen.

Für die Kosten in Höhe von 67.000 Pfund (derzeit ca. 76.500 Euro) werde die Königsfamilie aufkommen, betonte das Königshaus. Dennoch liess der Protest jener, die in Spanien in der Corona-Krise mit immer mehr Nachdruck für eine Abschaffung der Monarchie eintreten, nicht auf sich warten. Kritik kam unter anderem vom Juniorpartner der linken Regierungskoalition, dem Bündnis Unidas Podemos (UP). UP-Sprecher Pablo Echenique twitterte ironisch: «Da hat man ja eine einfache und billige Schule ausgesucht.»

Für viel Polemik sorgte auch die Berichterstattung des staatlichen Fernsehsenders RTVE mit dem Titel: «Leonor geht ins Ausland, wie ihr Opa.» Dem Sender - der von Journalisten geführt wird, die der regierenden sozialistischen Partei nahestehen - warfen konservative Politiker und Medien vor, unbegründet Parallelen zwischen der Kronprinzessin und Altkönig Juan Carlos zu ziehen. Der in seinem Heimatland von Korruptionsvorwürfen und Justizermittlungen bedrängte 83 Jahre alte Vater von König Felipe verliess Spanien im vorigen August und lebt seitdem im Wüstenemirat Abu Dhabi im Exil.

Leonor und ihre jüngere Schwester Sofía besuchen derzeit die Privatschule Santa María de los Rosales in Moncloa-Aravaca im Westen Madrids. Die Schule kostet ca. 7000 Euro pro Jahr und Kind. Das Königshaus erhielt zuletzt aus dem spanischen Staatshaushalt gut 8,4 Millionen Euro pro Jahr, um seine Ausgaben zu bestreiten. Die «Casa Real» in Madrid legte Wert auf die Feststellung, in Wales werde Leonor ihre institutionellen Aufgaben nicht vernachlässigen.

Die 1962 vom deutschen Politiker und Pädagogen Kurt Hahn (1886-1974) ins Leben gerufenen United World Colleges verstehen sich, wie es auf der Homepage heisst, als eine globale Bewegung, die an ihren 18 Schulen «Bildung zu einer Kraft macht, die Menschen, Nationen und Kulturen für Frieden und für eine nachhaltige Zukunft vereint».

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