Leonardo da Vinci und die Frauen

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Deutschland,

Was hat es mit dem Lächeln der Mona Lisa auf sich? Diese und andere Fragen klärt Kia Vahland in der Künstlerbiografie des grossen Renaissance-Malers.

leonardo da vinci
Leonardo da Vinci, italienischer Maler, Bildhauer, Baumeister, Ingenieur, Zeichner und Naturforscher, geboren am 15. April 1452 in Vinci bei Florenz, gestorben am 2. Mai 1519 in Chateaux de Cloux bei Amboise. Foto: - - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hauptfiguren auf seinen Gemälden sind Frauen.

Ihnen bringt Leonardo da Vinci besonderen Respekt entgegen, genau wie der Natur - denn beide können Leben schenken und Neues schaffen.

Konventionen spielen keine Rolle: So gibt Leonardo die übliche Darstellung im Profil auf und wendet seine Figuren dem Betrachter zu, er entführt sie aus geschlossenen Räumen und setzt sie in eine Landschaft - seine Frauen sind eigenmächtige Persönlichkeiten.

Kia Vahland schildert in ihrem Buch «Leonardo da Vinci und die Frauen», wie der Künstler eine neue Sicht vermittelt: Von der selbstbewussten Maria im Bild Verkündigung über Ginevra de' Benci «das erste psychologische Porträt überhaupt», bis hin zur Mona Lisa, dem «einflussreichsten Tafelgemälde des Abendlandes». Der Kunsthistorikerin ist ein kenntnisreiches und lesenswertes Werk gelungen.

Leonardo wird 1452 geboren, nichtehelich, im Italien der Renaissance ein Stigma. In seinem Dorf geniesst er seine Freiheit, alles interessiert ihn. Seine Lehre macht er in Florenz, viele Künstler arbeiten in der Stadt der Medici, sind offen für Neues. Mehrere Jahre ist er in Mailand, um 1500 zieht er wieder nach Florenz: Verlassen habe er die Stadt als «Verkannter, nun ist er einer der berühmtesten Männer seiner Zeit».

Vahland erklärt Leonardos einzigartigen Weg auch mit seinem Aussenseitertum. «Wie schon mit seiner unehelichen Herkunft, seinem Vegetarismus, der für die Zeit ungewöhnlichen Tier - und Naturliebe, so fällt der Maler auch mit seinem Privatleben aus dem Rahmen.» Der Künstler, der Männer liebt und «immer neue, gutaussehende Jünglinge» beschäftigt, lässt sich nicht beirren. Vor allem nicht in seinem für die Zeit ungewöhnlichen Respekt für Frauen.

Zu erkennen auch im Bild der Cecilia Gallerani: Leonardo malt sie mit einem Hermelin auf dem Arm. Detailliert erklärt Vahland Werk und Symbolik. Das wohl berühmtestes Bild der Welt, die Mona Lisa, wird ebenfalls ausführlich beschrieben: «Sie wird zur Hauptfigur in seinem Leben und Wirken (...).» Dabei geht es auch darum, wie das Porträt vermutlich entstanden ist und was es mit dem Lächeln der Mona Lisa auf sich hat.

Immer wieder werden Leonardos Schaffen und Leben in die geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklung eingebettet. Im Epilog streift die Autorin kurz den Kunstmarkt, auf dem angebliche Werke des Meisters Höchstpreise erzielen. Die Zahl der «überlieferten eigenhändigen Gemälde und Kartons Leonardos» ist erstaunlich gering, Vahland spricht von 16.

- Kia Vahland: Leonardo da Vinci und die Frauen – Eine Künstlerbiographie, Insel Verlag, Berlin, 347 Seiten, 26 Euro, ISBN 978-3-458-1778-6

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