Lindemann: Kritiker dürfen weiter von «sexuellem Missbrauch» reden
Till Lindemann und seine Band Rammstein stehen weiterhin unter Beschuss. Die Kritiker dürfen nun einen Erfolg verbuchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Till Lindemann steht unter Beschuss.
- Einer Petition gegen die Band wurde nun stattgegeben.
Die Ermittlungen gegen Rammstein halten an. Jetzt konnte ein Sieg für eine Anti-Rammstein-Petition errungen werden.
Die Köpfe hinter der Petition «Keine Bühne für Rammstein» dürfen das Casting-System rund um Sänger Till Lindemann (60) weiterhin als «sexuellen Missbrauch» betiteln.
Im letzten Monat äusserte sich das Landgericht Berlin in einer Zwischenverfügung zugunsten des Vereins Campact dazu.
Demnach heisst es, dass der Begriff des «sexuellen Missbrauchs» als zulässige Meinungsäusserung zu verstehen sei. Er würde keinen konkreten Straftatbestand darstellten.
Auch die «Täter»-Bezeichnung müsse Till Lindemann weiterhin aushalten. Auf Grundlage der «unstreitigen sexuellen Kontakte» des Musikers ist es der Plattform erlaubt, sich so zu äussern.
Nach dem Urteil des Gerichts nahmen laut «Spiegel» nun auch die Anwälte von Till Lindemann ihren Antrag gegen die Campact-Macher zurück. Begründung: Die Konzerte im Juli seien längst vorbei. Das erstrebte Verbot hätte keine Relevanz mehr.
Felix Korb, geschäftsführender Vorstand von Campact, meint der Rückzug käme einem Eingeständnis gleich. Er glaube an die Signalwirkung für alle Menschen, die sich zu den Vorfällen bei Rammstein-Konzerten öffentlich geäussert haben.
«Es ermutigt hoffentlich auch Menschen in anderen Fällen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn es macht klar: Wir lassen uns die Verwendung klarer Worte nicht verbieten.»