Marcus King verschmilzt Soul, Country und Blues

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USA,

Das soll ein 23 Jahre alter Weisser sein? Die Stimme von Marcus King lässt es nicht vermuten - sie hat alles, was echte schwarze Soulmusik braucht. Das Solodebüt des Mannes aus South Carolina beeindruckt.

Mann mit Hut: Marcus King hat sein «El Dorado» gefunden. Foto: Alysse Gafkjen/dpa
Mann mit Hut: Marcus King hat sein «El Dorado» gefunden. Foto: Alysse Gafkjen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Seine Musik sei «Soul-beeinflusster, psychedelischer Southern Rock» - so definiert der Gitarrist, Sänger und Songwriter Marcus King völlig korrekt den Sound seiner Alben.

Auch mit dem Titel der ersten Soloplatte liegt der 23-jährige US-Amerikaner aus South Carolina genau richtig.

Sie heisst «El Dorado» (Fantasy/Universal), und tatsächlich scheint King mit den zwölf Liedern endgültig im sagenhaften Goldland des Country-Soul angekommen zu sein. Das von Studio-As Dan Auerbach (The Black Keys) produzierte Werk klingt mal wie eine Stax-Platte aus den 60ern («Wildflowers & Wine», «One Day She’s Here», «Break»); dann wie eine Südstaaten-Bluesrock-Hommage «(The Well», «Too Much Whiskey»); des Öfteren wie eine stilecht klischeefreie Verbeugung vor dem klassischen Countryfolk mit Steel-Gitarre und weiblichen Harmony-Vocals («Sweet Mariona», «Beautiful Stranger»).

Das Ereignis dieser im Grunde sehr traditionsverhafteten Songs ist die Stimme des langlockigen Mannes mit dem Stetson, der schon auf drei Alben der Marcus King Band starke Visitenkarten abgab. Sein heiseres Falsett, die Intensität dieser Stimme, ihr zarter Schmelz klingen eher nach einem lebenserfahrenen schwarzen Soulsänger als nach einem noch sehr jungen Weissen - am tollsten in der wunderbaren Midtempo-Ballade «Love Song» kurz vor Schluss.

Dass ihn sein Produzent etwa mit «Say You Will» als 1a-Gitarristen auf Black-Keys-Terrain führt, schadet da sicher nicht. Der bestens vernetzte Auerbach holte Marcus King zudem einige hoch angesehene Studiomusiker der Country- und Soul-Geschichte an die Seite, darunter Schlagzeuger Gene «Bubba» Chrisman und Keyboarder Bobby Woods - besser bekannt als Memphis Boys (Dusty Springfield, Elvis Presley, Neil Diamond, Bobby Womack).

Für Live-Auftritte im März wird der neue Hoffnungsträger des Country-Soul dann wieder von seiner bewährten Band - Jack Ryan (Drums/Percussion), Stephen Campbell (Bass), Deshawn Alexander (Keyboards, Orgel), Dean Mitchell (Saxofon) und Justin Johnson (Trompete, Posaune, Backing Vocals) - begleitet (5.3. Köln, Kantine; 7.3. Berlin, Heimathafen; 8.3. Hamburg, Mojo Club).

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