Maria Furtwängler: Gleichberechtigung ist noch lange nicht erreicht
Die 'Tatort'-Darstellerin kritisiert den schleppende Wandel in Richtung Gleichberechtigung. Bis heute gebe es Doppelstandards.
Maria Furtwängler zeigt sich frustriert von dem nur langsam erfolgenden Wandel in Sachen Gleichberechtigung. Die ‚Tatort‘-Kommissarin ist überzeugte Feministin und setzt sich auch für die Frauenquote ein. Dass viele Veränderungen nur im Schneckentempo erfolgen, sieht sie sehr kritisch. „Wenn wir das aktuelle Tempo beibehalten, leben wir erst in 258 Jahren in einer gleichberechtigten Welt. So lange wollen die meisten von uns nicht warten. Dass Veränderungen Zeit brauchen, muss man in Kauf nehmen. Doch es gibt Dinge, die sind zu keiner Zeit hinnehmbar“, erklärt die 54-Jährige im Interview mit ‚t-online.de‘.
Frauen müssten endlich auch in Männerdomänen gelassen werden. „Wir leben immer noch in einer Welt, in der die meisten Strukturen – ob in Unternehmen oder Politik –, die über unser Leben entscheiden, zu einer schlicht nicht plausiblen Mehrheit von Männern geführt werden“, stellt sie die Problematik heraus. „Männer also, die auch darüber bestimmen, wie das Leben von Frauen, Müttern und Kindern zu sein hat. Es kann nicht sein, dass wir da bei Weitem immer noch nicht paritätisch mit am Tisch sitzen.“
Gerade während des Corona-Lockdowns habe sich gezeigt, dass es Doppelstandards bei den Geschlechtern gebe. „Beim Homeschooling in der Pandemie ist ganz klar, wer letztlich zu Hause bleibt: die Frau. Die Frauen müssen zusehen, dass alles läuft. Und zwar vollkommen unabhängig davon, in welcher sozialen Schicht sich das abspielt“, kritisiert die Schauspielerin.