Merkel stellt Memoiren vor: DDR-Erfahrungen wichtig
Angela Merkel präsentiert ihre Autobiografie und gibt dabei tiefe Einblicke in ihre politische Karriere.
Die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel hat in ihrer politischen Karriere nach eigenem Bekunden auch auf ihren persönlichen Erfahrungen aus DDR-Zeiten aufgebaut. Es sei doch eigentlich «eine schöne Mitteilung», dass die Fähigkeiten, die sie dort erworben habe, dafür gereicht hätten, 16 Jahre Bundeskanzlerin in der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Dies sagte Merkel bei der Präsentation ihrer Memoiren in Berlin.
Sie habe die ganze Zeit ihre Kraft aus ihrem Leben in der DDR geschöpft. «Ein anderes hatte ich ja nicht.» Ihr Leben als Politikerin nach der Einheit 1990 habe ja nicht «bei null» begonnen, machte sie deutlich. Die frühere CDU-Chefin legt ihre Autobiografie knapp drei Jahre nach dem Ausscheiden aus der Politik vor.
Ein Blick hinter Merkels Kulissen
Geschrieben hat sie das gut 700 Seiten starke Buch mit dem Titel «Freiheit. Erinnerungen 1954 – 2021» zusammen mit ihrer langjährigen Vertrauten Beate Baumann. Merkel sagte, ihre Hoffnung sei, dass ihr Buch «auch Menschen verstehen, die sich nicht jeden Tag die ganze Zeit mit Politik beschäftigen».
Die Veranstaltung im Deutschen Theater in Berlin wurde von der Journalistin Anne Will moderiert. In dem Buch, das im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheint, geht Merkel alle wichtigen Krisen und Entscheidungen ihrer 16-jährigen Amtszeit als Kanzlerin durch – die Flüchtlingskrise 2015/2016 ebenso wie zum Beispiel die Weltwirtschafts-, die Euro- oder die Ukraine-Krise.
Ausführlich schildert sie auch ihr Aufwachsen in der DDR. Inhaltliche Überraschungen bietet der Blick hinter die Kulissen der Politik kaum. Dafür gewährt die heute 70-Jährige einige kleine Einblicke in ihr Privatleben, das sie sonst stark bedeckt hielt.