Multitalent Herb Alpert wird 85

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USA,

Miles Davis soll einmal gesagt haben: «Man hört drei Noten und man weiss sofort: Es ist Herb Alpert». Nun wird der Ausnahme-Trompeter 85.

Musik leicht wie ein Tag am Strand: Herb Alpert feiert seinen 85. Geburtstag. Foto: Hans Dürrwald/dpa
Musik leicht wie ein Tag am Strand: Herb Alpert feiert seinen 85. Geburtstag. Foto: Hans Dürrwald/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor seinem Geburtstag an diesem Dienstag (31.

März) war Herb Alpert noch auf Tour. Mal wieder. Es standen Auftritte mit seiner neuen Platte «Over the Rainbow» an.

Dabei könnte man fast vergessen, dass es schon der 85. Jahrestag des Ausnahme-Trompeters, Hollywood-Stern-Inhabers, Weltrekordhalters und achtfachen Grammy-Gewinners ist. Er selbst hat die denkbar simpelste - und verständlichste - Erklärung dafür: «Ich mache das, weil ich Spass dabei habe».

Ohrwürmer wie «The Lonely Bull», «Spanish Flea», «Tijuana Taxi» und «Zorba the Greek» begeistern Alperts Fans noch heute. Doch seine besten Zeiten hatte der 1935 in Los Angeles Geborene in den 60er Jahren, als es kaum einen US-Haushalt gab, der keine Platte von ihm besass. 1966 spielte er sich ins Guinness Buch der Rekorde, als er gleichzeitig fünf Alben unter den Top 20 platzierte. Seinen Erfolg erklärte er damit, dass die Menschen den Trübsinn in der Musik satt hätten und etwas Leichtes, Fröhliches bräuchten.

«Man hört drei Noten und man weiss sofort: Es ist Herb Alpert», soll Miles Davis 1989 über ihn gesagt haben. Die Liebe zur Trompete hatte der Nachfahre russisch-ungarischer Einwanderer schon im Alter von acht Jahren entdeckt. Doch erst nach Umwegen wie Militärdienst und einem gescheiterten Versuch als Schauspieler machte der introvertierte junge Mann sein Hobby zum Beruf. Für die Soul-Grösse Sam Cooke schrieb er die Hit-Songs «Wonderful World» und «Only Sixteen».

Im mexikanischen Tijuana, gleich hinter der kalifornischen Grenze, entdeckte er die exotischen Klänge einer Mariachi-Band, gründete die «Tijuana Brass»-Band und lieferte wenig später Hit um Hit. Doch auch als Plattenboss hatte er grossen Erfolg und machte Andere zu Stars. Zusammen mit seinem Manager Jerry Moss gründete Alpert das Label «A&M Records» in einer Garage in Hollywood. Bald darauf nahmen sie Künstler wie Cat Stevens, Carpenters, Joe Cocker, Carole King, Styx und Supertramp unter Vertrag, später starteten sie die Karrieren von Bryan Adams, Suzanne Vega und Sheryl Crow.

«Wir sind immer nur unserem Bauchgefühl gefolgt. Wenn wir einen Künstler mochten, dann haben wir ihn aufgenommen, wenn nicht, dann liessen wir es», beschrieb Alpert das Erfolgskonzept. 1989 verkauften die beiden das Label für knapp 500 Millionen Dollar an die Polygram-Gruppe.

Doch als ob das nicht schon genug gewesen wäre, zeigte er noch Talent in so ziemlich allen anderen Sparten: Alpert produzierte die viel prämierte Broadway-Show «Angels in America», er malte abstrakte Gemälde und erschuf Skulpturen. 1977 wurde er mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.

Und auch im Alter geht es mit der Musik weiter. Alpert schaffte es in den vergangenen Jahren recht zuverlässig, jedes Jahr ein neues Album herauszubringen. Es komme ihm darauf an, immer wieder neue Melodien zu finden, zu denen sein Publikum eine Verbindung spüre, sagt er. Beeindrucken aber müsse er niemanden mehr. «Ich versuche mich so auszudrücken, dass ich mich gut fühle. Wenn ich mich gut dabei fühle, ist das gut genug.»

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