Paul Verhoeven wird 80

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Niederlande,

Nächste Woche wird der Skandal-Regisseur Paul Verhoeven 80 und schaut zurück: Sex, Skandal & Jesus.

Peter Verhoeven erhielt Frankreichs César für den besten Film für sein Drama «Elle».
Peter Verhoeven erhielt Frankreichs César für den besten Film für sein Drama «Elle». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Woche, am 18.07, feiert Paul Verhoeven seinen Achzigsten.
  • Der Star-Regisseur blickt auf sein Leben in Hollywood und den Niederlanden zurück.

Die Szene aus «Basic Instinct» machte Filmgeschichte: Hauptdarstellerin Sharon Stone im knappen Minikleid schlägt beim Verhör die Beine übereinander, und für jeden ist sichtbar: Sie trägt keinen Slip. Es ist typisch Verhoeven. Skandalös, aber nicht platt. Er nutzt Sex nicht als Schockmittel. «Mit Sex kann man etwas ausdrücken, was man mit Worten nicht kann,» sagte er einmal in einem Interview. «Genau wie mit Musik oder Malerei.»

Es hätte nicht viel gefehlt, und es hätte Skandale wie diese nie gegeben, und der fast 80-Jährige Paul Verhoeven wäre Mathelehrer geworden. Verhoeven wuchs in Den Haag (NLD) auf, studierte Mathematik und Physik, wie es seine Eltern wollten. Doch dann lernte er bei einem Aufenthalt in Frankreich den Film kennen und war fasziniert.

Die Faszination für Jesus blieb

1966 warf ihn die ungewollte Schwangerschaft seiner Freundin und späteren Frau Martine fast aus der Bahn. Doch zufällig geriet er in den Gottesdienst einer Pfingstkirche und hatte ein Jesus-Erlebnis. Später sprach er auch von einer «religiösen Psychose». Er habe die dunklen Seiten in sich entdeckt, erklärte er in einem Interview seinen Hang zum Extremen. Ausgerechnet er, der Naturwissenschaftler, war für das Unerklärliche empfänglich. Die Faszination für Jesus blieb.

Kontorverser Erfolg

Er hatte Erfolg, auch wenn brutale Gewalt- und Sexszenen für Kontroversen sorgten. Seine jüngsten Filme sind weniger extrem. 2017 wird «Elle» mit Isabelle Huppert mit internationalen Preisen überschüttet. Ein Thriller mit einer starken Frau im Mittelpunkt, die auf ungewöhnliche Weise mit ihrer Vergewaltigung umgeht, politisch nicht korrekt – wie er sagt. «Für die USA war das moralisch nicht geeignet.» Doch ihm gefallen Figuren, die gegen den Strom schwimmen.

Und es sind nicht nur starke Frauen, die ihn faszinieren. Jesus von Nazareth ist neben dem Film die zweite Leidenschaft des Filmemachers. Jahrelang gehörte er einer illustren internationalen Forscher-Gruppe an. Für ihn war Jesus ein «Wortkünstler», ein «Radikaler». Bisher brachte Verhoeven seine zwei grossen Leidenschaften nicht zusammen.

2008 legte er sein grosses Jesus-Buch vor. Es ist kein Drehbuch –noch nicht. Denn wenn es um Filmprojekte geht, sagt Verhoeven niemals nie.

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