Pierre Boulez: Visionärer Komponist wäre heute 100 Jahre geworden
Der französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez, eine prägende Figur der Neuen Musik, hätte am 26. März 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Pierre Boulez, geboren 1925 in Montbrison, Frankreich, revolutionierte die klassische Musik des 20. Jahrhunderts. Seine kompromisslose künstlerische Neugier prägte Generationen von Musikern und Komponisten.
«Er wurde bewundert und gehasst», berichtet die «Deutsche Welle». Boulez' Aussage von 1967, man solle «die Opernhäuser in die Luft sprengen», zeigte seine Haltung zur Erneuerung der Musikwelt.
Seine Bedeutung für die zeitgenössische Musik ist jedoch unbestritten.
Das Vermächtnis von Pierre Boulez lebt weiter
Die Spielzeit 2024/25 des Pierre Boulez Saals in Berlin ist dem Komponisten gewidmet. Seine Werke würden in unterschiedlichen Konzerten und Besetzungen präsentiert, erklärt die offizielle Website des Saals.
Auch international wird Boulez' Erbe gewürdigt. Die Barbican in London plant eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Titel «Boulez 100».

Der britische Dirigent Jonathan Nott erinnert sich an Boulez' Einfluss: «Er mochte eine bestimmte Art von Musik», sagt Nott gegenüber der «Deutschen Welle». Boulez selbst war sich seiner Macht bewusst und gab zu: «Mein Urteil kann töten.»
Boulez' vielseitiges Schaffen
Boulez sah sich primär als Komponist, begann aber aus Notwendigkeit zu dirigieren. «Ich musste Dirigent werden, damit meine eigenen Kompositionen aufgeführt wurden», erklärte er 2006 dem «Spiegel».
Seine Werke faszinieren auch 100 Jahre nach seiner Geburt noch Publikum und Wissenschaftler. Der Pierre Boulez Saal beschreibt ihn als «radikal nach Neuem suchenden Komponisten».
Boulez' Einfluss reichte weit über die Musik hinaus. Die Gründung des IRCAM in Paris 1977 zeigte sein Interesse an der Verbindung von Musik und Technologie. Dieses Institut bleibt bis heute eines der wichtigsten Zentren für Neue Musik in Europa.