Als Kinderstar ist er gestartet, wurde früh zum Blockbuster-Helden, stürzte ab - und kam erfolgreich zurück: Shia LaBeouf ist ein ganz aussergewöhnlicher Schauspieler und Mensch.
Der Unberechenbare: Shia LaBeouf wird 34. Foto: Kay Blake/ZUMA Wire/dpa
Der Unberechenbare: Shia LaBeouf wird 34. Foto: Kay Blake/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Was kann man tun, wenn das Geld zuhause knapp ist und man als Knirps nicht das bekommt, was man gerne hätte? Man ruft einfach ein paar Agenten an, weil man als Schauspieler die Chance sieht, der Misere zu entkommen.
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Ein kühner und ziemlich absurder Gedanke, aber Shia LaBeouf hat es durchgezogen - und es hat tatsächlich geklappt. Die Karriere des Mini-Newcomers begann mit Studentenfilmen und kleinen Gastauftritten, in einem langen Auswahlprozess setzte er sich schliesslich gegen 2600 Mitbewerbern durch und ergatterte eine Rolle in der Disney-Serie «Even Stevens». Als die erste Folge ausgestrahlt wurde, war Shia LeBeouf gerade mal 14 Jahre alt. Der Start einer aussergewöhnlichen Karriere. 20 Jahre ist das her: Heute wird der Schauspieler 34.

Disney war das Sprungbrett zum Topstar Hollywoods: Mit dem spannenden Voyeurismus-Thriller «Disturbia» (2007), in dem der Jungstar einen unter Hausarrest stehenden Jugendlichen spielte, der einem Mörder auf die Schliche kommt, empfahl er sich schnell für höhrere Aufgaben, die bald folgen sollten.

Shia LaBeouf wurde zum Protegé von Steven Spielberg, der als ausführender Produzent bei der «Tranformers»-Reihe dabei war, und ihn schliesslich für «Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels» (2008) engagierte. Damit war LaBeouf endgültig an der Spitze angekommen - aber...

«Wenn man dort ankommt, wird einem klar, dass man nicht den Spielberg trifft, von dem man träumt», sagte LaBeouf im Interview mit «Variety». «Sie treffen einen anderen Spielberg, der sich in einer anderen Phase seiner Karriere befindet», meinte LaBeouf. Er sei weniger ein Regisseur «als ein verdammtes Unternehmen».

Neben dieser Enttäuschung hatte Shia LaBeouf, der wegen seines lässigen Urban-Styles schnell zur Stil-Ikone wurde, auch mit den Folgen des Ruhms zu kämpfen. Plötzlich war da zuviel Alkohol und es gab jede Menge Ausraster, die ihn in Konflikt mit der Justiz brachten. «Ich wurde seelenlos», beschrieb er später im Interview mit «Big Boy TV» seinen damaligen Zustand.

Und als Shia LeBeouf 2014 bei der Berlinale mit einer Papiertüte auf dem Kopf erschien, auf der «Ich bin nicht mehr berühmt» stand, hatten ihn viele schon abgeschrieben.

Aber er bekam seine Probleme wieder einigermassen in den Griff und fand ausgrechnet als Tennis-Rüpel John McEnroe («Borg/McEnroe») zurück in die Spur. Gefeiert wurde er auch für die Indie-Produktion «The Peanut Butter Falcon». Im Mittelpunkt einer Odyssee steht Zak, ein junger Mann mit Down-Syndrom, der abhaut, um sich einen Traum zu erfüllen: Er will Wrestler werden. Auf dem Weg trifft er Tyler (Shia LaBeouf), ebenfalls ein Rebell auf der Flucht, der für Zak (Zack Gottsagen) zum Mentor und Freund wird.

Ziemlich ausgebremst hat die Corona-Krise seinen autobiografischen Film «Honey Boy», für den Shia LaBeouf auch das Drehbuch geschrieben hat. Die Arbeit an dem Film habe sich als «therapeutisch» erwiesen. «Es hat gewisse Dämonen verbannt», sagte LaBeouf im letzten Jahr beim Filmfestival in Toronto. «Es fühlte sich wie eine Art Exorzismus an.»

«Honey Boy» erzählt die Geschichte von LaBeoufs turbulentem Aufwachsen unter der Obhut seines alkohol- und drogenabhängigen Vaters, der von LaBeouf selbst gespielt wird. Das Drehbuch hat der Schauspieler in der Reha geschrieben, wo er wegen seiner Posttraumatischen Belastungsstörung behandelt wurde.

© dpa-infocom, dpa:200603-99-291700/18

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