Prozess von Geoffrey Rush gegen Daily Telegraph begonnen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zeitung «Daily Telegraph» beschuldigte Geoffrey Rush der sexuelle Belästigung.
- Der «Pirates-of-the-Caribbean»-Schauspieler verklagt sie wegen Verleumdung.
Der australische Schauspieler und Oscar-Preisträger Geoffrey Rush («Pirates of the Caribbean») bestreitet, sich einer Schauspielkollegin gegenüber unangemessen verhalten zu haben. Das Verfahren wegen des Vorwurfs der Verleumdung gegen eine Zeitung und einen Journalisten wird voraussichtlich 13 Tage dauern.
Ein Prozess des Schauspielers Geoffrey Rush gegen die Verantwortlichen von Zeitungsartikeln wegen des Vorwurfs der Verleumdung hat heute Montag begonnen.
Rush bestreitet alles
Rush kam zum Beginn der Anhörung gemeinsam mit seiner Frau Jane Menelaus in das Bundesgericht von Sydney. Er sagte aus, er habe sich so gefühlt, als ob sein Kopf mit Blei gefüllt sei, als er die Veröffentlichung von Vorwürfen in der Zeitung «Daily Telegraph» gesehen habe. Darin wird berichtet, er habe sich unangemessen gegenüber einer Schauspielkollegin verhalten.
Die Zeitungsbeiträge waren im vergangenen Jahr veröffentlicht worden. Rush bestreitet alle Vorwürfe. Er verklagt die Verleger der Zeitung und ihren zuständigen Journalisten. Die Medienvertreter argumentieren, die Berichterstattung beruhe auf der Wahrheit.
Wehrlos auf der Bühne
Aus Dokumenten der Verteidigung geht hervor, dass sich die Vorwürfe auf Rushs Verhalten gegenüber einer Kollegin bei einer Theaterproduktion der Sydney Theatre Company 2015 und 2016 bezögen. Den Gerichtsunterlagen zufolge soll Rush obszöne Gesten in die Richtung der Frau gemacht und so getan haben, als ob er ihre Brüste begrapsche.
Rush wurde auch vorgeworfen, die Frau unter ihrem Hemd am unteren Rücken angefasst zu haben, als sie hinter der Bühne gewesen seien. Er habe in einer Szene, in der er die Schauspielerin getragen habe, seine Hand über ihren Oberkörper und die Seite einer Brust entlang gestrichen.
Frau soll aussagen
Der 67-jährige Rush sagte aus, er sei am Boden zerstört gewesen, als er den ersten Artikel der Zeitung im vergangenen November gesehen habe; seine Frau und sein erwachsener Sohn seien zugegen gewesen. «Ich konnte sehen, wie niedergeschlagen sie waren, was mir sehr viel Schmerz bereitete», sagte Rush.
Der «Daily Telegraph» hat vor, eine eidesstattliche Stellungnahme der Schauspielerin zur Verteidigung zu benutzen. Die Frau soll auch aussagen. Die Verteidigung argumentiert, Rush habe gewusst, dass er nicht die Zustimmung der Frau habe und dass sie nichts dagegen habe tun können, wenn er sich vor Zuschauern unangemessen ihr gegenüber verhalten habe.