Rammstein: Mundtot gemacht? Das rät Anwältin mutmasslichen Opfern

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Deutschland,

Rammstein-Sänger Till Lindemann geht mit Anwälten gegen seine mutmasslichen Opfer vor. Eine Anwältin gibt den jungen Frauen Tipps.

shelby rammstein Till Lindemann
Shelby Lynn war die erste Frau, die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhob. - Instagram / @shelbys69666

Das Wichtigste in Kürze

  • Dutzende junge Frauen werfen Till Lindemann missbräuchliches Verhalten vor.
  • Der Rammstein-Sänger hat deshalb Unterlassungsaufforderungen verschickt.
  • Eine Anwältin rät den mutmasslichen Opfern, diese zu ignorieren.

Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) hat nach Missbrauchs-Anschuldigungen Anwälte eingeschalten. Die zuständige Kanzlei schreibt in einem Statement: «Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten.»

Shelby Lynn (24), die erste, die Anschuldigungen gegen den Sänger erhob, hat bereits eine Unterlassungsaufforderung von Lindemanns Anwälten gekriegt. Sie sei beim Rammstein-Konzert in Litauen heimlich unter Drogen gesetzt worden. Im Gespräch mit dem NDR und der «Süddeutschen Zeitung» gibt sich die Irin kämpferisch: «Macht mich bankrott. Ist mir egal. Bringt mich vor Gericht. Ich habe keine Angst.» Sie habe «nichts zu verbergen».

Die Solidarität mit Lynn und den anderen Betroffenen ist gross. Im Netz wurde nun ein Spendenaufruf gestartet, damit sie sich gegen Abmahnschreiben wehren können. Auf «GoFundeMe» wird für eine Frau gesammelt, die ebenfalls Post von Lindemanns Anwälten gekriegt hat.

«Die Spenden werden verwendet, um ihr juristisch zu helfen, sich dagegen zu wehren», steht auf der Seite.

till lindemann
Im Netz wird für ein mutmassliches Opfer von Rammstein-Sänger Till Lindemann gesammelt. - Screenshot / GoFundMe

Bereits über 9300 Euro (9000 Franken) sind für die Frau zusammengekommen. Viel mehr als ursprünglich erhofft.

Würden Sie trotz Missbrauchs-Vorwürfen ans Rammstein-Konzert gehen?

«Nicht reagieren»

Die österreichische Anwältin Maria Windhager hat sich auf Medien- und Persönlichkeitsschutzrecht spezialisiert. Sie findet die Abmahnung im Rammstein-Fall «wirklich schräg». Denn: Nur die Behauptung der Betäubung mit K.-o.-Tropfen werde abgemahnt, das ganze Recruiting-System hingegen nicht. Das komme einem Geständnis gleich, erklärt sie gegenüber «FM4».

Auch der Zeitpunkt der Abmahnung komme viel zu spät, nachdem alle Medien bereits darüber berichtet haben. Es sei ein «vollkommen untauglicher Versuch, das jetzt noch zu bremsen».

Was die Expertin Betroffenen wie Shelby Lynn rät? «Abwarten, nicht reagieren, nicht entsprechen. Ich denke, diese Abmahnungen kommen jetzt eben genau, um diesen Einschüchterungseffekt zu erwirken. Sich nicht davon beeindrucken lassen und einfach (...) austauschen und sicherstellen, dass eben möglichst viel unter Beweis gestellt werden kann.»

Rammstein tritt diese Woche in Bern auf. Der Veranstalter sehe keinen Grund, die Shows abzusagen.

Kommentare

User #5374 (nicht angemeldet)

Strauss Kahn hat sich mit der Anklägerin aussergerichtlich geeinigt. Wieviel Geld dafür geflossen ist, wissen wir nicht. Ob tatsächlich etwas vorgefallen ist und wenn, was - das wissen wir nicht.

User #2081 (nicht angemeldet)

So ist Wunsch erfüllt. Natürlich geht es nicht um Geld neiiiiiiiin gaaaaarnicht.

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