Reggae-Pionier Toots Hibbert stirbt mit 77 Jahren

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Jamaika,

Er gilt als Erfinder des Begriffs «Reggae» und ist in seiner Heimat Jamaika so beliebt wie Bob Marley. Jetzt ist Musiker Toots Hibbert in einem Krankenhaus in Kingston gestorben.

Frederick «Toots» Hibbert hat mit Toots & The Maytals mehr als 30 Nummer-eins-Singles herausgebracht. Foto: Hugh Wright/Trojan Jamaica/BMG/dpa
Frederick «Toots» Hibbert hat mit Toots & The Maytals mehr als 30 Nummer-eins-Singles herausgebracht. Foto: Hugh Wright/Trojan Jamaica/BMG/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reggae-Musik hat eine ihren wichtigsten Stimmen verloren: Musiker Toots Hibbert ist Freitagabend (Ortszeit) im Alter von 77 Jahren gestorben.

Manager Eric Baker bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag entsprechende jamaikanische Medienberichte und Meldungen in Hibberts Social-Media-Kanälen. Demnach starb der Sänger im «University Hospital of the West Indies» in Jamaikas Hauptstadt Kingston.

Hibbert hatte den Reggae mit Songs wie «Funky Kingston», «Pressure Drop» und «Monkey Man» entscheidend geprägt. Sein 1968 erschienener Titel «Do the Reggay» hatte erstmals den Begriff in einem Hit erwähnt und so wesentlich dazu beigetragen, dass die gesamte Stilrichtung ihren Namen bekam. Hibbert war Medienberichten zufolge Montag vergangener Woche ins Krankenhaus gebracht und ins Koma versetzt worden. Es hiess, er habe auf das Ergebnis eines Corona-Tests gewartet.

Besonders in Hibberts Heimat Jamaika zählte er zu den bekanntesten Musikern des Genres, in seiner Bedeutung vergleichbar mit dem weltweiten Superstar Bob Marley. Rivalen seien die beiden aber nie gewesen, hatte Hibbert im August in einem Interview im britischen «Independent» gesagt.

«Er war eine Vaterfigur für mich», schrieb Marleys Sohn Ziggy am Samstag auf Twitter. «Sein Geist ist mit uns, seine Musik erfüllt uns mit seiner Energie und ich werde ihn nie vergessen.» «Jamaika hat eine grosse kulturelle Ikone verloren. Die Seele eines Zeitalters ist gestorben», zitierte die Zeitung «Jamaica Observer» Hibberts Sprecher Claude Mills.

Als «Toots & the Maytals» war Hibberts wichtigste Band jahrzehntelang erfolgreich, mit ihr nahm er in wechselnden Besetzungen seit den 60er Jahren mehr als 30 jamaikanische Nummer-eins-Singles auf. Das 1973 erschienene Album «Funky Kingston» war für Kritiker ein Meilenstein und gilt als eines der besten Reggae-Alben aller Zeiten.

Erst im August hatte die Band mit «Got To Be Tough» ein neues Album veröffentlicht, das erste seit «Flip And Twist» im Jahr 2010. In den neuen Stücken hatten die Musiker Stilrichtungen wie Reggae, Ska, Stax-Soul und Afrobeat zusammengebracht. Für das 2005 erschienene Album «True Love» hatten «Toots & the Maytals» einen Grammy-Award als beste Reggae-Aufnahme gewonnen. Hibbert hinterlässt Ehefrau und sieben Kinder.

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