Regieassistent sagt unter Tränen im «Rust»-Prozess aus

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Italien,

Emotionale Zeugenaussagen und schwere Anschuldigungen prägen den Prozess um den tödlichen Schuss am Set von «Rust».

ARCHIV - Hannah Gutierrez-Reed, Film-Waffenmeisterin beim Dreh des Westerns «Rust», ist wegen fahrlässiger Tötung und Manipulation von Beweismitteln angeklagt. Foto: Jim Weber/Santa Fe New Mexican Pool via AP/dpa
ARCHIV - Hannah Gutierrez-Reed, Film-Waffenmeisterin beim Dreh des Westerns «Rust», ist wegen fahrlässiger Tötung und Manipulation von Beweismitteln angeklagt. Foto: Jim Weber/Santa Fe New Mexican Pool via AP/dpa - sda - Keystone/AP/Jim Weber

Tränen im Gerichtssaal: Der frühere Regieassistent David Halls hat in einer emotionalen Zeugenaussage beschrieben, wie die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss bei einer Probe auf dem Set des Westerns «Rust» ums Leben kam. In dem laufenden Strafprozess gegen die wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) sagte Halls am Donnerstag (Ortszeit) aus.

Er habe ganz in der Nähe von Hutchins gestanden, als Hauptdarsteller Alec Baldwin die Waffe bediente, sagte Halls. Er sei zu der am Boden liegenden Kamerafrau geeilt und habe sie gefragt, wie sie sich fühle. Sie sagte, sie spüre ihre Beine nicht mehr, gab Halls unter Tränen zu Protokoll.

Bei dem Vorfall im Oktober 2021 auf der Bonanza Creek Ranch war die 42-Jährige tödlich verletzt worden. Regisseur Joel Souza wurde von derselben Kugel an der Schulter getroffen, als sich der Schuss aus einer Requisitenwaffe löste.

Schwere Anschuldigungen und Geständnisse

Halls, der bei dem Dreh für Sicherheit mit zuständig war, war im vorigen Jahr wegen fahrlässiger Handhabung einer Waffe angeklagt worden. Er räumte damals seine Schuld ein und erhielt eine Bewährungsstrafe. Gutierrez-Reed steht seit voriger Woche vor Gericht und könnte im Falle eines Schuldspruchs eine Haftstrafe erhalten. Ein Prozess gegen Baldwin wegen fahrlässiger Tötung ist für Juli geplant.

Halls sagte am Donnerstag aus, dass er die Waffe, die Gutierrez-Reed zuvor geladen hatte, nicht sorgfältig geprüft habe. Er trete hier als Zeuge auf, denn er wünsche sich, dass die Wahrheit ans Licht komme, damit Derartiges bei Dreharbeiten nie mehr passiere.

«Rust»-Todesschuss
Mitarbeiter der Filmcrew hatten sich über Nachlässigkeit und mangelnde Sicherheit am Set beschwert. - Jae C. Hong/AP/dpa

Eine der Kernfragen bei dem Prozess ist, wie die scharfe Munition an das Set gelangte. Neben Platzpatronen und sogenannten Dummy-Patronen fanden die Ermittler auch echte Patronen. Eine davon gelangte beim Laden in die Revolvertrommel.

Heftige Vorwürfe zum Prozessauftakt

Mit heftigen Schuldzuweisungen, auch gegen Baldwin, war der Prozess gegen Gutierrez-Reed eröffnet worden. Die Angeklagte habe die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen missachtet und mit ihrem nachlässigen Verhalten den Tod der Kamerafrau verursacht, sagte Staatsanwalt Jason Lewis in seinem Eröffnungsplädoyer.

Gutierrez-Reeds Anwalt Jason Bowles hielt dagegen Hauptdarsteller und Produzent Baldwin sowie anderen Mitwirkenden der «Rust»-Produktion grobe Fehler beim Umgang mit Waffen vor. Die Produzenten hätten sich über Vorsichtsmassnahmen hinweggesetzt, um schnelles Geld zu machen. Seine junge Mandantin müsse nun als «Sündenbock» für die Fehler anderer herhalten.

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