Rudolph Moshammer (†64): Nun spricht sein Mörder
Zwei Jahrzehnte nach dem Mord an Rudolph Moshammer äussert sich der Täter erstmals. Herisch A. beteuert, seine Tat zu bereuen, er denke täglich daran.
Am 14. Januar 2005 wurde der Münchner Modedesigner Rudolph Moshammer in seiner Villa nahe München (D) ermordet.
20 Jahre später bricht der verurteilte Täter Herisch A. sein Schweigen, wie «RTL» berichtet. Über seinen Anwalt Dr. Adam Ahmed lässt er mitteilen, dass er täglich über die Tat nachdenke.
Demzufolge bereue er seine Tat aufrichtig und sei der Meinung, dass es richtig war, im Gefängnis gewesen zu sein.
Mörder denkt täglich an die Tat
Herisch A. wurde 2023 nach 18 Jahren Haft in den Irak abgeschoben. Dort arbeite er heute als Maler und kümmere sich um seine Mutter, wie sein Anwalt erklärt.
«Er hat mir geschildert, dass er tagtäglich über diese Tat nachdenkt, berichtet der Jurist im Gespräch mit «RTL». «Einerseits, dass er so was gemacht hat, dass er dazu in Anführungsstrichen in der Lage war.»
«Er sagte damals, es ist richtig, dass er im Gefängnis ist. Es ist so, dass er das natürlich für sich tatsächlich ehrlich bereut, es getan zu haben. Andererseits hat er natürlich in seinem Leben die wertvollsten Jahre hergeschenkt, nämlich in Unfreiheit», fügt der Anwalt hinzu.
Streit um Geld eskaliert
In der Nacht zum 14. Januar 2005 eskalierte die Situation in Rudolph Moshammers Villa. Der damals 25-jährige Herisch A. erdrosselte den Modemacher mit einem Kabel.
«Herr Moshammer hatte keine Chance», erklärte der Leiter der Sonderkommission, Harald Pickert damals, wie die «Welt» berichtete.
Nach der Tat durchsuchte der Täter die Taschen seines Opfers und dessen Wohnung. Anschliessend flüchtete er mit der Strassenbahn nach Hause, dort rasierte er sich die Haare ab, um nicht erkannt zu werden.
DNA überführt Täter
Die Polizei konnte den Fall innerhalb von zwei Tagen aufklären. Ein DNA-Abgleich überführte den 25-jährigen Iraker, Herisch A. wurde im Anschluss zu lebenslanger Haft verurteilt.
«Gegen (...) wurde am späten Sonntagnachmittag Haftbefehl erlassen», teilte die Münchner Polizei damals mit. Als Tatmotiv nannte sie einen Streit um die Bezahlung für sexuelle Handlungen.
Es soll um 2000 Euro gegangen sein, die Rudolph Moshammer nicht habe zahlen wollen. Die Ermittler gingen von Mord aus Heimtücke und Habgier aus.
Rudolph Moshammer: Ein schillerndes Leben
Rudolph Moshammer galt als bekannte Persönlichkeit in der deutschen Modewelt, kleidete viele Prominente ein und pflegte ein extravagantes Image. Zugleich war er für sein soziales Engagement, unter anderem für Obdachlose, bekannt.
Sein plötzlicher Tod schockierte die Öffentlichkeit zutiefst. Die folgenden Ermittlungen deckten Moshammers bis dahin verborgenes Doppelleben auf.
«Herr Moshammer war mehrmals pro Woche unterwegs und hat Männer angesprochen», erklärte Ermittlungsleiter Pickert damals, wie die «Welt» berichtet. Zu Lebzeiten hatte sich Moshammer zu romantischen Beziehungen und seiner sexuellen Orientierung bedeckt gehalten.