Skandal um Weinstein zieht immer grössere Kreise
Immer neue Schauspielerinnen kommen mit Sex-Vorwürfen gegen Harvey Weinstein ans Licht. Der Skandal um den Hollywood-Produzenten beschäftigt nun auch die Oscar-Akademie - und sogar die Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr und mehr Frauen mit Missbrauchs-Vorwürfen melden sich zu Wort.
- Nun schaltet sich auch die Polizei ein.
- Oscar-Akademie bezeichnet das in Vorwürfen beschriebene Verhalten als «widerlich und abscheulich».
Der Sex-Skandal um den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein nimmt immer grössere Ausmasse an. Die Polizeibehörden in New York und London kündigten am Donnerstag (Ortszeit) an, Ermittlungen aufnehmen zu wollen. Die Oscar-Akademie will am Samstag über einen Ausschluss des Produzenten beraten.
Beckinsale und Delevingne ebenfalls Opfer
Unterdessen melden sich immer neue Schauspielerinnen mit Vorwürfen gegen Weinstein. Als sie 17 war habe sie der Produzent im Bademantel in einem Hotelzimmer empfangen und ihr Alkohol angeboten, schrieb die Schauspielerin Kate Beckinsale auf Instagram.
Polizei nimmt Ermittlungen wieder auf
Die New Yorker Polizei kündigte an, eine eigentlich bereits abgeschlossene Ermittlung gegen Weinstein aus dem Jahr 2004 neu aufzurollen. Es werde untersucht, ob es zusätzliche Beschwerden und Hinweise zu dem Fall gebe.
Auch die Polizei in London erwägt nach britischen Medienberichten ein Ermittlungsverfahren gegen den Produzenten. Scotland Yard bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass die Polizei den Vorwurf eines sexuellen Übergriffs prüfe, der von den Kollegen in Liverpool weitergeleitet worden sei. Es handele sich um einen Vorfall aus den 80er Jahren.
Oscar-Akademie will Weinstein ausschliessen
Die Oscar-Akademie in Los Angeles hatte zuvor mitgeteilt, dass bei einer Dringlichkeitssitzung am Samstag über den möglichen Ausschluss von Weinstein beraten werden solle. Das in Vorwürfen beschriebene Verhalten Weinsteins sei «widerlich, abscheulich und gegensätzlich zu den hohen Standards der Akademie und der kreativen Gemeinschaft, für die sie steht», zitierte der «Hollywood Reporter» aus einem Statement der Academy. (dpa)