Sophie Marceau begeistert in «Alles ist gutgegangen»
Mit 13 wurde Sophie Marceau als quirliges Girlie in der Komödie «La Boum - Die Fete» zum Star. Das war vor 42 Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- In «Alles ist gutgegangen» erreicht Sophie Marceau eine seltene Tiefe.
- Darin wird die Sterbehilfe thematisiert.
Sophie Marceau war beispielsweise 1999 in «James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug» zu erleben. Doch in François Ozons Drama «Alles ist gutgegangen» erreicht sie eine seltene Tiefe. Damit prägt sie den Film entscheidend.
Es ist nicht das erste Mal, dass Sophie Marceau (55) ihre Stärke als Interpretin einer komplizierten Persönlichkeit beweist.
Sophie Marceau spielt die Erfolgsfrau Emmanuèle. Privat und beruflich auf glücklichen Wegen, hat sie ihr Leben perfekt im Griff.
Der inzwischen hochbetagte Vater (André Dussollier) war ihr stets ein strenger Begleiter. Er hat sie oft gefördert, aber dabei immer zu viel gefordert. Entsprechend kühl ist die Beziehung.
Doch als er nach einem Schlaganfall seinem Leben selbst ein Ende setzen möchte, bittet er die Tochter um Unterstützung. Sie sagt ja. Und ahnt nicht, was damit auf sie zukommt.
Sophie Marceau: Emotionale Sprengkraft
Drehbuchautor und Regisseur François Ozon («Acht Frauen», «Frantz») beleuchtet das schwierige Thema der Sterbehilfe in erstaunlich leichtem Ton. Als Vorlage diente der autobiografische Roman gleichen Titels von Emmanuèle Bernheim. Das Buch setzt auf eine klinisch anmutende Sprache, auf Nüchternheit. Ozon baut auf die emotionale Sprengkraft der Story.
Mit leisen Tönen und feiner Mimik lässt sie stets das Doppeldeutige und Hintergründige von Situationen und Empfindungen aufleuchten. Selbst da, wo etwas vordergründig psychologisiert wird, gibt sie der Figur eine grosse Nachdenklichkeit und starke Eigenständigkeit.
Insbesondere in den Szenen mit André Dussollier strahlt Sophie Marceau eine bezwingende Intensität aus. Sie zeichnet das reife Porträt einer Frau, die schwere, tatsächlich schicksalsschwere Entscheidungen treffen muss.
Bei aller Schauspielkunst triumphiert dabei durchweg die jederzeit spürbare Bodenständigkeit von Sophie Marceau. Sie macht den Film zum Ereignis.