Südafrikaner William Kentridge erhält Folkwang-Preis
Der südafrikanische Künstler William Kentridge erhält den renommierten Internationalen Folkwang-Preis 2024.
Ganz im Sinne der Folkwang-Idee – derzufolge Kunst und Leben vereinbar sind – überwinde der weltweit Beachtung findende Künstler die Grenzen zwischen bildender und darstellender Kunst, hiess es in einer Mitteilung des Museums Folkwang im westdeutschen Essen. Zudem leiste er mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Bekanntmachung und Vermittlung künstlerischer Positionen des afrikanischen Kontinents, etwa durch ein 2016 gemeinsam mit der Künstlerin Bronwyn Lace aufgebautes Kunstlaboratorium in Johannesburg.
Kentridges künstlerisches Schaffen ist sehr vielseitig: International bekannt wurde er in den 1990er-Jahren mit animierten Kurzfilmen, die auf Kohlezeichnungen basieren und die Geschichte Südafrikas im 20. Jahrhundert thematisieren, wie das Museum mitteilte. Sein Werk umfasse aber auch Druckgrafiken, Skulpturen und Wandteppiche, er entwickele Puppentheater, führe bei Opern Regie und konzipiere seit einigen Jahren eigene Kammeropern.
Von Kolonialismus bis Menschenrechte: Die Themen von Kentridge
Seine Kunst greife dabei Themen wie Kolonialismus und gesellschaftliche Utopien auf und setze sich für Menschenrechte und -würde ein. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises soll am 4. November in Essen stattfinden.
Zu den früheren Preisträgern zählen etwa Hans Ulrich Obrist, Okwui Enwezor oder Barbara Klemm. Anlässlich des 70. Geburtstags von Kentridge organisiert das Museum Folkwang mit den staatlichen Kunstsammlungen Dresden für das kommende Jahr ein gemeinsames Ausstellungsprojekt mit dem Künstler. Es wird ab September 2025 an beiden Orten zu sehen sein.