Nach dem Rücktritt der fristlos entlassenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger vom ARD-Vorsitz folgt Kai Gniffke auf das Amt. Eine schwierige Aufgabe wartet auf ihn.
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Kai Gniffke soll im kommenden Jahr den ARD-Vorsitz übernehmen. Er malt keine rosige Zukunft für das Fernsehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), Kai Gniffke, übernimmt 2023 den ARD-Vorsitz.
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Das beschlossen die ARD-Intendanten und -Gremienvorsitzenden am Mittwoch nach ARD-Angaben in Bremen. Nach dem Rücktritt der fristlos entlassenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger vom ARD-Vorsitz beginnt Gniffke damit ein Jahr früher als geplant.

Der 61-Jährige hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Gniffke übernimmt die ARD-Geschäfte in der vielleicht schwierigsten Zeit für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist inmitten von Filzvorwürfen in eine tiefe Krise gestürzt, auch beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) rumort es in den Häusern in Hamburg und Kiel. Der Druck auf das öffentlich-rechtliche System wächst auch deshalb.

Der ARD-Vorsitz wechselt unter den ARD-Anstalten von Zeit zu Zeit. Grosse Häuser sind dafür prädestiniert, weil sie ohnehin schon eine grosse Infrastruktur bieten. Aber auch kleinere Häuser hatten schon den ARD-Vorsitz. In der Regel bleibt ein Intendant zwei Jahre im Amt. Gegen Ende des ersten Jahres wird er für ein zweites Jahr bestätigt.

Der ARD-Vorsitz bedeutet für eine Anstalt viel Mehrarbeit, aber auch Prestige. Der ARD-Vorsitzende vertritt die Gemeinschaft als höchster Repräsentant und Sprecher der Intendantinnen und Intendanten. Er tritt in Dialog mit Politik und Gesellschaft. Zudem setzt er eigene Impulse für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Der Südwestrundfunk ist im ARD-Vergleich die zweitgrösste Anstalt nach dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und vor dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Der SWR erhielt 2021 gut eine Milliarde Euro an Rundfunkbeiträgen. Das Sendegebiet erstreckt sich über Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

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