Taylor Swift: Fan tot – darum sind Brasilianer sauer auf Schweizer
Taylor Swift trat in Zürich auf. Der Veranstalter verteilte Wasser und Rettungsdecken. Diese Vorkehrungen sorgen nun in einem anderen Land für rote Köpfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Taylor Swift trat am Dienstag bei über 30 Grad in Zürich auf.
- Es wurden gratis Wasser und Rettungsdecken verteilt.
- In Brasilien sorgt das für rote Köpfe, hier starb ein junger Fan beim Swift-Konzert.
Am Dienstag kletterten die Temperaturen in Zürich auf über 30 Grad. Ausgerechnet an dem Tag, an dem Taylor Swift (34) ihr erstes Konzert überhaupt in der Schweiz spielte.
Viele «Swifties» harrten schon Stunden vor Einlass in der prallen Sonne aus. Der Veranstalter wollte kein Risiko eingehen: Helfer verteilten vor und im Stadion gratis Wasser und Alu-Rettungsdecken an die wartendenden Fans.
Die Zuschauer durften ihre Wasserflaschen ausnahmsweise mit ins Letzigrund nehmen. Einzig die Deckel mussten sie entfernen.
Zweimal unterbrach Swift ihre Show, um Helfer auf einen Fan aufmerksam zu machen, dem es zu heiss wurde. Dann gab es sogar Lob von Swift: «Applaus für alle Hilfskräfte. Ihr seid wirklich toll.»
Fan starb auf Konzert von Taylor Swift
Nicht immer ging es auf der Tournee von Taylor Swift so gimpflich zu und her.
Tragisch: Am 17. November kam eine Anhängerin des Stars beim Konzert in Rio de Janeiro ums Leben. Die Brasilianerin Ana Clara Benevides wurde gerade mal 23 Jahre alt.
Laut Gerichtsmediziner litt die junge Studentin unter keinen Vorerkrankungen und hatte auch keine Drogen konsumiert. Sie starb an den Folgen der extremen Hitze im Stadion.
Die Temperaturen lagen in Rio de Janeiro am Tag des tragischen Vorfalls bei etwa 40 Grad. Im Stadion soll eine brütende Hitze geherrscht haben. Zudem gab es angeblich eine unzureichende Versorgung der Zuschauer mit Wasser.
«Skrupellose Soziopathin»
Auf Social Media sind viele Brasilianer wegen des tragischen Todesfalles immer noch wütend auf Taylor Swift. Sie werfen ihr vor, ihre Latino-Fans in Gefahr zu bringen.
Die Bilder, auf denen in Zürich gratis Rettungsdecken und Wasser verteilt werden, sind Salz in ihre Wunden.
«Heisst das etwa, in Europa ist die Hitze unangenehm, aber in Brasilien nicht?», will ein wütender Fan auf X wissen.
Ein anderer schreibt mit Anspielung auf die «Black Lives Matter»-Bewegung zynisch: «Europäische Leben zählen! Sch**ss auf alle Latinos, die noch Fans von ihr sind.»
Der Vorwurf: Die Schweizer Fans der 34-Jährigen würden besser behandelt werden als die lateinamerikanischen.
Ein Dritter nennt Taylor Swift gar eine «skrupellose Soziopathin».
«Nicht mal ein Psychologe kann mir sagen, warum es immer noch Brasilianer gibt, die Fans von dieser Frau sind.»
Veranstalter wies Schuld von sich
Dass Taylor selbst wohl nicht viel für die Missstände in Rio konnte, will hier keiner hören. Der Veranstalter selber zog nach dem tragischen Vorfall den eigenen Kopf aus der Schlinge. Man habe sich an «alle Vorschriften gehalten», hiess es.
Ausserdem habe man «Tausende von Wasserflaschen» an die Fans verteilt. Und den Besuchern sei erlaubt gewesen, ihr eigenes Wasser zum Konzert mitzubringen.
Taylor Swift: «Von Trauer überwältigt»
Taylor Swift äusserte sich nach dem Vorfall am 17. November in einer Instagram-Story zu Wort. Sie sei von Trauer überwältigt, wenn sie auch nur versuche, darüber zu sprechen. Ihre Gefühle seien bei Familie und Freunden der Toten: «Das ist das Letzte, womit ich jemals gerechnet habe, als wir beschlossen haben, diese Tour nach Brasilien zu bringen.»
Sie traf sich später mit der Familie der Verstorbenen.