«The Gentlemen»: Guy Ritchies Fluchfest feiert Free-TV-Premiere

Nau Prominews
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USA,

Mit dieser Premiere ist Guy Ritchie zurück bei seinen Anfängen, als Produzent von Gangsterkomödien. In einer Hauptrolle spielt etwa der brillante Hugh Grant.

Hugh Grant ist das schmierige Highlight von «The Gentlemen».
Hugh Grant ist das schmierige Highlight von «The Gentlemen». - Leonine Distribution GmbH / Universum Film GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kult-Regisseur Guy Ritchie feiert mit «the Gentleman» die Free-TV-Premiere.
  • In der Gangsterkomödie spielt Hugh Grant ein opportunistisches Ekelpaket.
  • Weitere Rollen besetzen etwa Matthew McConaughey (52) und Colin Farrell (45).

Guy Ritchies (53) Film mag «The Gentlemen» heissen. Mit guten Manieren kennen sich die schrägen Figuren seiner Gangsterkomödie aber so gar nicht aus. Stattdessen morden sie (zuweilen aus Versehen), zwingen zu Sodomie und hauen sich zwischendrin auch verbal die Köpfe ein. Typisch Ritchie also.

Der besinnt sich mit «The Gentlemen», der am 5. Dezember auf ProSieben 20:15 Uhr) seine Free-TV-Premiere feiert, auf all die Tugenden seiner besten Filme. Und auf manch einen ebenfalls wohlbekannten Makel.

Der Wunsch nach dem Gangster-Ruhestand - darum geht es

Der US-amerikanische Selfmade-Drogenboss Mickey Pearson (Matthew McConaughey) hat sich in London ein höchst lukratives Marihuana-Imperium aufgebaut. Doch er würde auch gerne etwas von seinem hart erarbeiteten Wohlstand haben; ehe einer der zahlreichen Konkurrenten noch auf die Idee kommt, die Wände mit seinem Gehirn zu streichen.

Also werkelt Mickey gemeinsam mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery, 39) eifrig daran, einen Käufer für sein Drogengeschäft zu finden. Und künftig ein legales Leben in der britischen Oberschicht zu führen.

«The Gentleman»
Matthew McConaughey spielt ebenfalls in «The Gentleman» mit. - keystone

An Interessenten für die Übernahme mangelt es nicht. Lediglich an deren Bereitschaft, die von Mickey aufgerufenen 400 Millionen Dollar für seine geheimen High-Tech-Plantagen lockerzumachen.

Ritchie, bleib bei deinen Film-Leisten

Von der 1001 Nacht des Milliarden-Blockbusters «Aladdin» hat es Filmemacher Ritchie zurück auf seine heimischen Gangsterstrassen verschlagen. Die dürfte der Ex-Mann von Popstar Madonna (63) inzwischen wieder mit einer Mischung aus Freude und Nostalgie beschreiten.

Arthur
Szene aus «Kind Arthur: Legend of the Swords». - Youtube / Warner Bros. Pictures

In den vergangenen zehn Jahren werkelte sich Ritchie stattdessen mal mehr («Sherlock Holmes») und mal weniger erfolgreich («King Arthur: Legend of the Sword») an übergrossen, popkulturellen Figuren ab. «The Gentlemen» hingegen wirkt wie eine Rückbesinnung, aus seinen beiden bis dato besten Filmen; sprich seinem raffinierten Erstlingswerk und dem direkten Nachfolger «Snatch».

Zu cool und/oder zu kompliziert für diese Welt?

Kernstück von «The Gentlemen» sind die messerscharfen Dialoge der teils karikaturesken Figuren. Diese Kombination zeichnet seit jeher Ritchies Werke aus und ist in seiner Gangsterkomödie in Reinkultur zu bewundern.

Der Szenedieb des Films ist ausgerechnet «Mr. Romantic Comedy», Hugh Grant. Als Klatsch-Schmeissfliege Fletcher macht er nicht nur Hunnams Figur herrlich unangenehm Avancen. Er benutzt dabei das Wort «Fuck» wie ein Komma.

Und darf auch noch jene Berufsschicht durch den Kakao ziehen, die er eigener Aussage nach am meisten verachtet. Nach seiner Darbietung in «The Gentlemen» bedauert man direkt, dass Grant so oft den liebenswerten Schussel spielen musste.

Der zweite Darsteller, der trotz weniger Szenen in Erinnerung bleibt, ist Colin Farrell. Als pragmatischer Coach im karierten Proll-Trainingsanzug hat er die grössten Lacher für sich gepachtet. Und unterstreicht wieder einmal, dass er ein Mann für alle Genres ist.

Fazit

Wie «Bube, Dame, König, grAS» mag auch «The Gentlemen» unnötig kompliziert sein: Die Kurve bekommt Ritchie im letzten Moment aber doch wieder irgendwie. Allein, um Hugh Grant in ungewohnter, grossartig gespielter Rolle als opportunistisches Ekelpaket zu erleben, lohnt sich das Einschalten.

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