«The Lost Leonardo»: Doku über das teuerste Bild der Welt
Die Geschichte des Bildes «Salvator Mundi» ist wie ein spannender Krimi. Der dänische Regisseur Andreas Koefoed erzählt sie in einem Dokumentarfilm.

Das Wichtigste in Kürze
- Der «Salvator Mundi» ist das teuerste Gemälde der Welt.
Im Jahr 2017 wurde das Jesus-Bild für 450 Millionen Dollar (heute über 398 Millionen Euro) versteigert.
Darüber, ob die Spitzentrophäe der Kunst auch wirklich Leonardo da Vinci gemalt hat, scheiden sich die Geister. Der Dokumentarfilm «The Lost Leonardo» will zeigen, dass das Werk zwar im Atelier des italienischen Meisters entstanden ist, da Vinci aber nur teilweise dazu beigetragen hat.
Die Geschichte des Rekord-Bildes gleicht einem Krimi über den Kunstmarkt und seinen Akteuren. Das Werk, das Christus als Heiland der Welt zeigt, wird auf die Zeit um 1500 datiert. Im 17. Jahrhundert galt es als verschollen. Dann tauchte es 1958 in einer Versteigerung von Sotheby’s London auf, wo es als Bild von einem Schüler und Nachfolger des italienischen Genies für 45 Pfund (heute etwa 53 Euro) den Besitzer wechselte.
Knapp sechzig Jahre später wird es zu einem da Vinci-Werk - und zum teuersten Gemälde der Welt. Zwischenzeitlich wurde es restauriert und an einen russischen Milliardär weiterverkauft. Seit der Auktion im Jahr 2017 bei Christie's in New York wurde das Bild nicht mehr gesehen. Der Käufer soll der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman sein.
Andreas Koefoed hat in seinem Dokumentarfilm die Urheberschaft neu ins Visier genommen. Dazu hat der dänische Regisseur viele der Hauptakteure interviewt wie die Restauratorin Dianne Modestini, den Schweizer Geschäftsmann und Gründer der Zollfreilager in Singapur und Luxemburg, Yves Bouvier, sowie da Vinci-Spezialisten.
«The Lost Leonardo» ist ein spannender Film, der den Einfluss von Auktionshäusern, Experten und Kunstinstitutionen offen legt und zeigt, wie Eigeninteressen die Wahrheit korrumpieren.
The Lost Leonardo, Dänemark, Frankreich 2021, 100 Min., FSK o.A, von Andreas Koefoed, mit Dianne Modestini, Alexander Parish, Yves Bouvier