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«The Son»: Drama mit Hugh Jackman und Laura Dern

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Deutschland,

«The Son» ist der Nachfolger von Florian Zellers vielgerühmtem Drama «The Father». Hugh Jackman und Laura Dern verkörpern ein Elternpaar, das über der Depression seines Sohnes verzweifelt.

Peter (Hugh Jackman) und Kate (Laura Dern) sprechen über ihren Sohn Nicholas.
Peter (Hugh Jackman) und Kate (Laura Dern) sprechen über ihren Sohn Nicholas. - Rekha Garton/Leonine/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt Filme, die sind vor allem gut, weil ihre Schauspieler es sind.

Zum Beispiel die des französischen Regisseurs und Theatermachers Florian Zeller. Für sein Drama «The Father» bekam er viel Lob – was zuvorderst an den herausragenden Hauptdarstellern Anthony Hopkins und Olivia Colman lag.

Auch beim Nachfolger «The Son» setzt Zeller nun wieder auf eine erstklassige Besetzung. Hugh Jackman und Laura Dern spielen Eltern, die ihrem Teenager-Sohn bei seinen schwerwiegenden psychischen Problemen nicht helfen können und an dieser Hilflosigkeit verzweifeln.

Was die Schauspieler leisten, ist beeindruckend. Doch ihre Rollen in «The Son» sind etwas eindimensional. Bis zum Schluss bekommen sie keinen Zugang zur Gefühlswelt ihres Sohns, entwickeln sich nicht richtig weiter. Für viele Eltern dürfte die Geschichte trotzdem Stoff zum Nachdenken bieten. Interessant ist auch, was Hugh Jackman und Laura Dern selbst über ihre Elternschaft erzählen. Und darüber, was der Film sie gelehrt hat.

Einblicke in die eigene Elternschaft

Im Interview während der Filmfestspiele in Venedig, wo der Film vergangenes Jahr Premiere feierte, sagte Jackman: «Ein Punkt, in dem ich mich seit dem Film wahrscheinlich verändert habe, ist, dass ich offener über meine eigene Verletzlichkeit spreche. Früher dachte ich – und es wurde mir vermutlich so beigebracht – dass das eine Last für die Kinder sein würde. Dass du stark und präsent sein musst, damit sie sich an dich anlehnen können.» Mit seiner Ehefrau hat Jackman zwei Kinder, die 2000 und 2005 geboren wurden.

Inzwischen sehe er das anders und spreche mit seinen Kindern offener über seine Unsicherheiten. «Ich habe das Gefühl, es erlaubt ihnen, ihre eigenen Ängste zu artikulieren und sich für den Dialog zu öffnen.»

Kein Durchkommen

«The Son» erzählt vor allem aus der Perspektive des Vaters Peter (Jackman), der seinen Sohn Nicholas (Zen McGrath) liebt, trotz aller Annäherungsversuche aber nicht zu ihm durchdringt. Nicholas ist depressiv und schwänzt nach der Scheidung seiner Eltern wochenlang die Schule. Er will nicht mehr bei seiner Mutter Kate (Dern) leben, sondern zu seinem Vater ziehen.

Dieser ist als Anwalt mit politischen Ambitionen beruflich sehr eingespannt, ausserdem hat er mit seiner neuen Freundin Beth (Vanessa Kirby) ein Baby. Trotzdem nimmt er Nicholas bei sich auf und versucht, ihm wieder etwas Lebenslust beizubringen. Das gelingt aber nicht so gut.

Peter ist in seiner Herangehensweise sehr bemüht, aber zu hemdsärmelig. Er bezieht Nicholas' Kummer auf sein Teenager-Dasein oder Liebeskummer, weil er nicht versteht, dass Depressionen manchmal keine einfachen Erklärungen haben. Manchmal wird er ungeduldig oder sauer – bis er merkt, dass er dann genau das verkörpert, was er an seinem eigenen Vater (Anthony Hopkins in einer kleinen Nebenrolle) so hasst.

Auch bei seinen eigenen Kindern habe er oft das Gefühl, nicht immer richtig zu handeln, erzählte Jackman. «Es ist super hart zu wissen, dass ich ständig Fehler mache. Ich sage ihnen dann: «Uff, da lag ich wirklich daneben, es tut mir Leid.»

Erkundung der Verletzlichkeit

Als Vater habe er sich manchmal sehr danach gesehnt, Kontrolle, Sicherheit und Stärke zu spüren. Doch rückblickend würde er sich oft als ahnungslos bezeichnen. «Und ich weiss, wie hart es ist, mit deinem Partner zu verhandeln, wenn ihr euch nicht einig seid. Was auch oft passiert. Es ist eine unsichere Reise, und ich denke, einer der Gründe, warum ich den Film machen wollte, war tatsächlich, um die Verletzlichkeit zu erkunden, die wir alle als Eltern haben.»

Laura Dern spielt in «The Son» die Mutter Kate. Diese reagiert sehr emotional auf Nicholas' Probleme und bezieht das Geschehen auf sich. «Ich fühle mich wie eine komplette Versagerin», sagt sie einmal zu ihrem Ex-Mann, der sie daraufhin freundlich ermahnt, sich nicht so aufzuregen.

Nicholas wiederum erklärt mit glasigen Augen und stockendem Atem, dass es einfach das Leben sei, das ihn herunterziehe. Doch einen wirklichen Einblick in seine Gedanken bekommen wir nicht. «The Son» erzählt eigentlich nicht vom Sohn, sondern vor allem vom Vater und dessen Machtlosigkeit. Oft sehen wir Peter, wie er brütend in die Ferne schaut, dazu läuft Streichermusik.

«Wie es im Film heisst: Liebe ist nicht genug», sagte Dern im Interview. «Es ist herzbrechend, wenn wir bemerken – und uns geht es allen immer wieder so – dass wir einen geliebten Menschen nicht retten oder kontrollieren können. Sei es ein Elternteil, ein Liebhaber, oder ein Kind.»

Ihre eigenen Kinder – geboren 2001 und 2004 – ermuntere sie zur Selbstfürsorge. «Die ständig präsente Mahnung vom Arbeiten an diesem Film ist, die Scham zu verlieren, sich um sich selbst zu kümmern.»

- The Son, USA 2022, 123 Minuten, FSK ab 12, von Florian Zeller, mit Hugh Jackman, Laura Dern, Vanessa Kirby, Zen McGrath, Anthony Hopkins.

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