«Thriller»: Sieben Kuriositäten zu Michael Jacksons Album

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Deutschland,

Vor 40 Jahren veröffentlichte Michael Jackson mit «Thriller» seinen Mega-Erfolg. Dabei gab es Startschwierigkeiten für das Album – und kurz vor der Veröffentlichung flossen sogar Tränen.

Das Cover des vor 40 Jahren veröffentlichten Albums «Thriller» von Michael Jackson.
Das Cover des vor 40 Jahren veröffentlichten Albums «Thriller» von Michael Jackson. - Sony Music/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Jackson gab als «King of Pop» lange die Richtung in der Musiklandschaft vor.

Der 30. November 1982 gilt dabei rückblickend als ein Meilenstein, der seinen Weg zum absoluten Weltstar ebnete. Als «Thriller» erschien, war das Album aber nicht sofort mega-erfolgreich. Die Platte brauchte Zeit und brachte auf dem Weg Kuriositäten hervor – wie diese:

König der Albumverkäufe

«Thriller» ist weltweit die Nummer eins: Die geschätzt rund 67 Millionen verkauften Alben bescheren Jacksons 1982er-Werk den internationalen Spitzenplatz im Guinness-Buch der Rekorde. Auf Platz zwei folgt die australische Hardrock-Band AC/DC mit «Back in Black» (1980) und etwa 50 Millionen Käufern.

Während die Sache weltweit eindeutig ist, muss sich Jackson auf Länder-Ebene anderen Künstlern geschlagen geben. In Deutschland etwa steht der Soundtrack zum Film «Dirty Dancing» (1987) mit 3,25 Millionen verkauften Einheiten ganz oben. Für «Thriller» entschieden sich nur 1,5 Millionen Menschen. Jackson schlägt sich hier selbst: Die «Thriller»-Nachfolger «Bad» (1987) und «Dangerous» (1991) erreichten je zwei Millionen Käufer.

Kritiker fanden «Thriller» gar nicht gut

Kurz bevor das Album «Thriller» Ende 1982 auf den Markt kam, war das Vertrauen in den Erfolg der Platte gering. Jacksons Plattenfirma erwartete, dass ein «paar Millionen Kopien» weltweit einen Käufer finden könnten. Auch die Medien stiegen nicht sofort auf den späteren Mega-Hit ein. Das renommierte «Time»-Magazin etwa würdigte das Album nach eigenen Angaben bei der Veröffentlichung mit keiner Zeile.

«Thriller» bietet unzählige Hits, aber die erste Vorab-Single verrissen Kritiker als «dumm» und «eine schlechte Idee». Der Song «The Girl Is Mine» gehört aus heutiger Sicht zu den weniger bekannten Stücken auf dem Album.

Stars als Gäste

Beim Duett «The Girl Is Mine» übernahm Ex-Beatle Paul McCartney den zweiten Teil des Gesangs. Jackson soll mit seinem Produzenten Quincy Jones beschlossen haben, das Stück vorab zu veröffentlichen. «Wenn du zwei starke Namen wie diese zusammen in einem Song hast, muss er zuerst herauskommen», erklärte der Popstar später in seinem Buch «Moonwalk» (1988).

An der dritten Single-Auskopplung von «Thriller» wirkte ebenfalls ein Superstar mit. Gitarrengenie Eddie van Halen von der gleichnamigen 80er-Supergruppe Van Halen («Jump») spielte bei der Single «Beat It» das eingängige Gitarrensolo ein.

Nach der Zusammenarbeit hielt die Freundschaft zu McCartney übrigens nicht mehr lange. Denn 1985 sicherte sich Jackson für 47,5 Millionen US-Dollar die Rechte an 251 Aufnahmen der Beatles – sehr zum Ärger McCartneys. Nach Jacksons Tod im Jahr 2009 verkauften dessen Erben die Rechte weiter an die Plattenfirma Sony. Bis heute ist es McCartney nicht gelungen, die Rechte zurückzuerhalten.

Warum vor Veröffentlichung Tränen flossen

Neben der Plattenfirma und den Kritikern zweifelte auch Jackson selbst an «Thriller». Bei der ersten Listening-Party mit Plattenmanagern soll er in Tränen ausgebrochen sein. Der Superstar habe «aus Entsetzen» geweint, heisst es im Buch «Michael Jackson – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten» von Alex Gernandt, in dem die Szene beschrieben wird.

Später habe Jackson einer US-Journalistin offenbart, warum die Tränen flossen: «Der Mix klang einfach nur schrecklich.» Das Ende vom Lied: Perfektionist Jackson setzte sich – wie so oft – gegen die Plattenbosse durch. Jeden Tag wurde ein Lied von «Thriller» neu abgemischt – mit dem bekannten Erfolg.

Rekorde über Rekorde

Acht Grammys gingen bei der Verleihung 1984 an Michael Jackson. Davon bekam er sieben für sein Album «Thriller» und einen für seine Sprechrolle im Kino-Blockbuster «E.T. – Der Ausserirdische» von Steven Spielberg. Man könnte meinen, diese Auszeichnungsflut war ein Rekord für die Ewigkeit. Heute muss sich Jackson den Spitzenplatz bei den Musik-Oscars jedoch mit Carlos Santana teilen. Der amerikanischen Gitarrenlegende gelang nach dem Comeback im Jahr 2000 das gleiche Glanzstück.

«Thriller»-Musikvideo zu gruselig für Deutschland?

Angelehnt an seinen Film «American Werewolf» produzierte Hollywood-Regisseur John Landis 1983 das Musikvideo zur Single «Thriller» vom gleichnamigen Album. Das 14-minütige Gruselvideo war mit Produktionskosten von rund einer halben Million US-Dollar der bis dato teuerste Musik-Clip.

Weil das Video so unheimlich war, durfte es in Deutschland erst nach 22 Uhr ausgestrahlt werden. Dort lief es in der damals beliebten Sendung «Formel Eins». Und dann passierte ein Unglück: Dem zuständigen Redakteur flatterte nach einem Bericht des NDR eine Klage von aufgebrachten Eltern ins Haus. Ihr Sohn habe sich aus Angst vor den Zombies angeblich in die Hosen gemacht.

Der Musiksender MTV war für den Erfolg von «Thriller» mitentscheidend. Dabei soll er sich zunächst geweigert haben, die zweite Single «Billie Jean» zu spielen. Die Begründung: MTV sei eine Station für das weisse Rockpublikum – für Fans von The Police oder Van Halen, hiess es. Erst nach Druck von Jacksons Label willigte MTV ein und spielte den Song. Damit war Jackson der erste afroamerikanische Künstler, den der Sender promotete.

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