Todesfrist

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Deutschland,

Ein Mörder treibt sein Unwesen nach Motiven aus «Der Struwwelpeter». Das ist in einem TV-Thriller ganz schön gruselig.

Josefine Preuss als Kommissarin Sabine Nemez und Raymond Thiry als BKA-Fallanalytiker Maarten S. Sneijder ermitteln in einem Mordfall. Foto: Petro Domenigg/SAT.1/dpa
Josefine Preuss als Kommissarin Sabine Nemez und Raymond Thiry als BKA-Fallanalytiker Maarten S. Sneijder ermitteln in einem Mordfall. Foto: Petro Domenigg/SAT.1/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Märchen gehen keineswegs immer gut aus, und ganz schön brutal können sie auch sein.

Ein Mörder nimmt sich ein bekanntes Kinderbuch vor und legt sogar noch eine Schippe drauf - im TV-Thriller «Todesfrist».

Der Privatsender Sat.1 zeigt ihn am Montag (7. Oktober, 20.15 Uhr). Er basiert auf dem gleichnamigen Roman des österreichischen Bestsellerautors Andreas Gruber.

Eine ältere Frau liegt tot in einer Kirche. Aus ihrem Mund tropft schwarze Tinte. Zwei Liter davon sind ihr eingeflösst worden. Das jedenfalls stellt der Gerichtsmediziner fest. Für die Kommissarin Sabine Nemez (Josefine Preuss) kommt es richtig dick: Ihre eigene Mutter soll den Mord an ihrer ehemaligen Arbeitskollegin begangen haben.

Die Ermittlungen führen dann nach Wien. Die Wiener Psychologin Helene Berger (Mavie Hörbiger) erhielt ein Päckchen mit einem abgetrennten Daumen - vermutlich hat einer ihrer Mandanten damit zu tun. Ganz allmählich dämmert Nemez und ihrem Kollegen, dem verschrobenen BKA-Fallanalytiker Maarten S. Sneijder (Raymond Thiry), dass sie sich mitten in einem raffinierten Psychospiel befinden, bei dem es weitere und ausschliesslich weibliche Opfer geben wird.

Der Täter ist offenbar männlich und benutzt als Vorlage das Kinderbuch «Der Struwwelpeter» von Heinrich Hoffmann (1845). In seiner «Geschichte vom Daumenlutscher» heisst es «Weh! Jetzt geht es klipp und klapp - mit der Scher’ die Daumen ab» - was im Film ziemlich blutig auch gezeigt wird. Und in der «Geschichte von den schwarzen Buben» werden drei spöttische Knaben in schwarze Tinte getaucht. Da kann der Zuschauer sich leicht ausmalen, was angesichts von Figuren wie «Zappelphilipp» und «Suppenkaspar» alles noch so passiert.

Im Mittelpunkt des Films von Regisseur Christopher Schier steht das ungleiche Ermittlerteam, das sich nur mühsam annähert. Der holländische BKA-Profiler hat einen beachtlichen Ordnungssinn («Der Fernseher nimmt mir die Lust zum Atmen»), lacht so gut wie nie, stiehlt Bücher aus der Buchhandlung, kifft und macht Selbst-Akupunktur - und liebt Fakten in drei Sätzen. Der Film bietet insgesamt spannende und teilweise gruselige Unterhaltung.

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