Koletzki, der nächstes Jahr 50 wird, schlägt mit seinem zehnten Album «Trip to Sanity» musikalisch einige Haken und nimmt Abzweigungen zu Disco, Trance, Indie und Hip-Hop.
Frischer Pop und Feierfreude - Oliver Koletzkis neue Klang-Reise.
Frischer Pop und Feierfreude - Oliver Koletzkis neue Klang-Reise. - Katinka Bester/Check your head/dpa

Mit seinem neuen Album «Trip to Sanity» schlägt Oliver Koletzki (49) musikalisch einige Haken und nimmt Abzweigungen zu Disco, Trance, Indie, Hip-Hop oder direkt auf die Tanzfläche eines Technoclubs. Feiern und vernünftig sein – das schliesst sich für Koletzki nicht aus.

«Ich will meine Hörer überraschen, das ist mir wichtig», sagt der Künstler zur Vision für sein zehntes Album. Nachdem sein voriges Werk «Made of Wood» eine klar definierte, organische und ruhige Soundrichtung hatte, gleicht «Trip to Sanity» mehr einem Karussell der Töne und Gefühle.

Der Chef des Labels Stil vor Talent wollte vor allem wieder poppigere Sounds einsetzen, sagt er. Grössen der elektronischen Tanzmusikszene sind auch beteiligt.

Musikalische Begegnungen auf dem Burning Man Festival

Ein housiger Poptrack gelingt Koletzki mit «Stay Until The Light», dem der Sänger Talmirage seine Stimme leiht. Getroffen hatten sich die beiden Musiker zufällig auf dem US-Festival Burning Man.

An der Produktion beteiligt ist auch Koletzkis Labelkollege Niko Schwind – neben Fritz Kalkbrenner, Andhim und Hidden Empire nicht die einzige bekannte Grösse der elektronischen Tanzmusikszene auf der Platte.

Die leichten, groovigen und poppigen Klänge werden zur Mitte des Albums von treibendem Techno abgelöst, etwa durch «Mind Games» oder «Space Papi». Neu ist für Koletzki der Ausflug in Goa-Gefilde an denen er sich für «Mantra For Bora» bedient.

Von Reggae bis Sprechgesang: Ein Karussell der Töne

Zur Ruhe kommt die wilde Fahrt mit coolem Sprechgesang bei «Sonne geht auf», dekonstruierten Reggae-Sounds bei «Midnight Reggae» und dem bittersüssen dahinschwebenden «Don't Ever Wake Me Up», gesungen von Marlena Dae.

Koletzki arbeitete für das Album auch mit jungen unbekannteren Künstlerinnen zusammen wie Natascha Polké oder Malou. Wichtig sei ihm dabei eine sympathische Persönlichkeit, weshalb er auch mal überprüfe, wie sich jemand auf Social Media darstellt.

«Ich möchte keine Tracks machen mit jemandem, der auf Ibiza Champagnerflaschen durch die Gegend sprüht», lautet sein Kommentar. Der DJ selbst trinkt gar keinen Alkohol mehr.

Gesundheit im Fokus: Der echte Trip to Sanity

«Der ‹Trip To Sanity› vom Album spiegelt tatsächlich mein reales Leben wider», erklärt er und plädiert dafür, mehr auf die eigene Gesundheit zu achten: «Ich liebe das Leben. Und auch wenn ich lange gebraucht habe, mich dementsprechend zu verhalten, will ich das jetzt tun.»

Mit dem neuen Album geht Koletzki ab November auf eine Live-Tour, der er fast schon euphorisch entgegensieht. Er werde E-Piano spielen und mit seinem Toningenieur auf der Bühne stehen, der Gitarre spiele.

«Normalerweise gehe ich in den Club, mache eine Cola auf, stecke den USB-Stick rein und bin nach zwei Stunden wieder im Hotelbettchen. Das ist jetzt alles viel aufwendiger», erzählt er.

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