Vergessene Frauen am Bauhaus - Ausstellung in Weimar

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Deutschland,

Die Bauhausmeister werden als Stars gefeiert, ihre weiblichen Kolleginnen blieben oft unbeachtet. Das Bauhaus-Museum in Weimar wirft nun einen Blick auf die «Vergessenen».

Die Holzskulptur "Sitzendes russisches Mädchen" (1930) von Harriet von Rathlef-Keilmann wird im Bauhaus-Museum Weimar gezeigt. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Die Holzskulptur "Sitzendes russisches Mädchen" (1930) von Harriet von Rathlef-Keilmann wird im Bauhaus-Museum Weimar gezeigt. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bauhaus-Museum Weimar stellt in einer neuen Ausstellung ab diesem Samstag «Vergessene Bauhaus-Frauen» vor.

Neben einer Holzskulptur von Harriet von Rathlef-Keilmann, Bucheinbänden von Anny Wottitz und fotografischen Experimenten von Hilde Horn zeigt die Ausstellung etwa auch Kinderzeichnungen, die im Konzentrationslager Theresienstadt unter der Anleitung der deportierten Bauhaus-Künstlerin Friedl Dicker entstanden, wie die Klassik Stiftung Weimar am Donnerstag mitteilte.

Bis zum 4. Januar 2022 werden in dem gemeinsamen Projekt der Stiftung und der Universität Erfurt die künstlerischen Werke sowie biografische Dokumente von insgesamt 30 Künstlerinnen in den 1930er und 1940er Jahren gezeigt.

Das 1919 von Walter Gropius als Kunst-, Design- und Architekturschule gegründete Staatliche Bauhaus in Weimar ist Sinnbild der Moderne. Die Bauhausmeister werden als Stars der Architektur- und Designgeschichte gefeiert, ihre Kolleginnen blieben oft unbeachtet. Das hatte unter anderem damit zu tun, dass sie ihr Talent aufgrund traditioneller Rollenvorstellungen nicht frei entfalten konnten. Auch die NS-Zeit wirkte sich auf weibliche Bauhaus-Angehörige aus: Manche Frauen wurden verfolgt und getötet, andere gingen mit der Ideologie konform. Die heutige Erinnerung trage zur Aufarbeitung der Bauhaus-Geschichte in Nationalsozialismus und Exil bei und verknüpfe damit den Gender- und den zeithistorischen Diskurs, sagte Patrick Rössler von der Universität Erfurt.

Von einem Drittel der insgesamt rund 460 verzeichneten Studentinnen am Bauhaus bleiben die Lebensdaten unbekannt.

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