Israels Regierung wird von einem weiteren Korruptionsskandal erschüttert. Erneut werden Vertraute des Regierungschefs Benjamin Netanjahu befragt. Es geht zum wiederholten Mal um angeblich erkaufte, positive Berichterstattung über den Ministerpräsidenten.
Benjamin Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vertraute von Ministerpräsident Netanjahu wurden verhaftet, weil sie positiv über ihn berichteten.
  • Im Gegenzug profitierten sie dank Netanjahu von wirtschaftlichen Vorteilen.
  • Netanjahu selbst wies alle Vorwürfe zurück.
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Vertraute von Netanjahu wurden vorübergehend festgenommen, wie die israelische Polizei am Dienstag mitteilte. Die Festnahmen stehen im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen bei Israels grösstem Telekommunikationsunternehmen Beseq.

Unter den Verhafteten ist ein langjähriger Medienberater der Familie Netanjahu, Nir Chefez. Weiter der Ex-Generaldirektor des Kommunikationsministeriums, Schlomo Filber. Der Mehrheitsaktionär von Beseq, Schaul Elovitsch, wurde ebenfalls vorübergehend festgenommen.

Eigene Vorteile verschafft

Netanjahu und seine Vertrauten sollen nach Medienberichten Beseq und dessen Nachrichtenseite «Walla» wirtschaftliche Vorteile verschafft haben. Im Gegenzug berichtete die Seite positiv über Netanjahu und seine Familie.

Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs und der Behinderung der Justiz.

Netanjahu weist Anschuldigungen von sich

Netanjahu wies alle Vorwürfe zurück. «Es gibt enorme Bemühungen hier, das linke Monopol in den Medien zu erhalten», schrieb er auf Facebook.

Eine endgültige Entscheidung über eine Anklage muss die Staatsanwaltschaft fällen.

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