«Viral Dreams»: Wie Corona eine ganze Generation prägt

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Deutschland,

Ob Quarantäne im Kreuzfahrtschiff oder eine Existenzgründung mitten in einer Pandemie: Eine Arte-Doku erzählt mit Aufnahmen aus sozialen Medien die Schicksale junger Menschen aus dem Pandemie-Jahr 2020.

Nathaniel befindet sich seit der Corona-Pandemie in einer Lebenskrise. Foto: Nathaniel Drew 2021/ZDF/ARTE/dpa
Nathaniel befindet sich seit der Corona-Pandemie in einer Lebenskrise. Foto: Nathaniel Drew 2021/ZDF/ARTE/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sie alle sind jung und haben grosse Pläne und Träume.

Dann kommt Corona. Und die Welt ist fast über Nacht eine andere. Die Arte-Dokumentation «Viral Dreams - Die ausgebremste Generation» zeigt Menschen beim Erwachsenwerden in einer quälend langen Warteschleife.

So, wie sie sich selbst darstellen. Es sind lauter Momente, die junge Leute im Netz hochladen und mit anderen teilen wollen. «Egal, wie man Erlebnisse dokumentiert. Hauptsache, man macht es und kann später sehen, was man geschafft hat», sagt Youtuber Nathaniel Drew, der nach Paris ziehen will. Der Film läuft am Dienstag (21. Dezember) um 22.45 Uhr.

Gezeigt wird, wie die Generation Z - geboren zwischen 1997 und 2012 - das Pandemiejahr 2020 in den sozialen Medien hochlädt. Der Film besteht fast nur aus Inhalten, die sieben Menschen ins Netz stellen. Ob bei Youtube, Instagram oder TikTok, wird nicht genauer klar.

Es herrscht eine Aufbruchsstimmung zum Neujahr 2020. Die sieben Helden der Doku aus der ganzen Welt haben alle Ziele. Der eine möchte mit dem Motorrad die Welt bereisen, der andere möchte nach New York ziehen, die eine ein Geschäft aufbauen. Noch gibt es keine Spur von der Pandemie.

Das ändert sich schnell. Gestrichene Flüge, geschlossene Grenzen, festsitzende Reisende: Die Pandemie wird blitzschnell zum Alltag. «Es ist egal, wo Du dich aufhältst, das Virus ist überall», sagt ein junger Mensch, der auf seinem Campingplatz Essen vorbereitet.

Tina hatte 2020 eigentlich eine Tour durch die Welt mit ihrem kleinen Bus geplant. «Es ist wie ausgestorben, vielleicht ist es immer so, aber es macht mir etwas Angst», sagt sie. «Die Leute gucken komisch, oder ich bin paranoid.» An jenem Tag wollte sie im Waschsalon ihre Kleidung waschen, doch die düstere Stimmung macht ihr Angst.

Gezeigt werden alle Facetten der Coronakrise, auch die Quarantäne: «Alles ist mir lieber, als in diesem Zimmer zu bleiben», sagt Cassandra aus Südafrika. Sie steckt aufgrund der Pandemie fest in einem Kreuzfahrtschiff und zeigt ihren Followern ihre frustrierten Tränen, weil die Quarantäne auf dem Schiff mehrmals verlängert wurde.

Unter den jungen Menschen vor der Kamera gibt es auch Corona-Infizierte: Wie zum Beispiel Shakir aus Kerala, Indien, der auf seinem Motorrad nach Europa fahren wollte. Er filmt sich auf einer Corona-Isolierstation und wird sogar zum indischen TV-Star.

Trotz der unterschiedlichen Schicksale haben die sieben jungen Menschen aus der Doku eines gemeinsam: Sie laden immer neue Momentaufnahmen hoch und erreichen neue Abonnenten, aber auch Hass kommt zurück. Die Amerikanerin Jessica erhält neben Zustimmung für ihr neues Beauty-Unternehmen auch böse Zuschriften, nachdem sie keinen Stripper-Content mehr postet. Jessica, 23 Jahre alt und alleinerziehende Mutter, ist entsetzt von dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz. Sie wird Teil der «Black Lives Matter»-Bewegung.

Obwohl das Jahr für die sieben jungen Leute anders ausging, als sie es sich erträumt hatten, möchten sie weiter Inhalte fürs Netz produzieren. Laut Arte ist 2020 zum ersten Mal mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in einem sozialen Netzwerk aktiv gewesen.

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