Vom Dealer zum Rap-Milliardär: Jay-Z wird 50

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USA,

«Ich bin kein Geschäftsmann, ich bin ein Geschäft, Mann», rappt Jay-Z. Er versteht es wie kaum einer, sich zur Marke zu machen. Sein Aufstieg zum Milliardär ist die Essenz des amerikanischen Traums. Doch auf Musik setzt er dabei längst nicht mehr.

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US-Rapper Jay-Z wird 50. - DPA

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Eine andere Richtung kam für Shawn Corey Carter nie in Frage, selbst als die Plattenfirmen in den 90er Jahren reihenweise die Türen vor dem New Yorker zuschlugen. Er beschloss, im sozialen Brennpunkt der Marcy Projects in Brooklyn nicht mehr nur Drogen, sondern auch seine eigenen CD's zu verkaufen.

Von da an lebte er den sprichwörtlichen amerikanischen Traum. Denn nun wird Jay-Z am 4. Dezember nicht nur 50 Jahre alt, sondern ist auch der Mann von Superstar Beyoncé Knowles und laut «Forbes» erster Rap-Milliardär der Geschichte - um sich herum hat er ein Imperium aufgebaut.

Seinen Ruf erlangte Jay-Z dabei mit seinem brutal authentischen Frühwerk und Songs wie «Brooklyns Finest». Der grosse Ruhm aber kam mit Hymnen wie «99 Problems» oder «Numb/Encore». Doch ginge es nur um seine Musik - die mit 22 Grammys geehrt wurde -, würde sein Bankkonto heute trotzdem keine zehn Ziffern zeigen. Wie kaum ein Anderer verstand Jay-Z es aber, sich selbst zur Marke zu machen.

Einst rappte er: «I'm not a businessman, I'm a business, man» («Ich bin kein Geschäftsmann, ich bin ein Geschäft, Mann»). Sein Verhältnis zum Geld war dabei nach eigener Aussage immer geprägt vom Wunsch nach sozialem Aufstieg. «Die meisten Rapper sind am Ende pleite», sagte Jay-Z 2005 in einem Interview des Magazins «GQ». Statt seine ersten Millionen zu verprassen, investierte er deshalb. Er kaufte Immobilien und Kunst - und macht heute sein Geld auch mit vielen eigenen Produkten.

1999 gründete er die Modemarke Rocawear, die er acht Jahre später für 204 Millionen Dollar (etwa 181 Millionen Euro) verkaufte. 2014 erwarb er die Champagner-Marke Armand de Brignac. Der in markanten Metallic-Flaschen verkaufte Schaumwein ist bei amerikanischen Prominenten ein Statussymbol und kostet in der preiswertesten Ausführung mehr als 200 Euro.

Zum Business-Imperium des Rappers gehört auch die Cognac-Marke «D’Ussé», die Jay-Z gemeinsam mit Bacardi besitzt. Seit 2015 betreibt er zudem seinen eigenen Streaming-Dienst Tidal, an dem weitere bekannte Musiker beteiligt sind. 2013 kaufte der Rapper nach Angaben des Blogs «TechCrunch» Anteile am Fahrdienst-Vermittler Uber.

Und als sei es mit dem musikalischen und geschäftlichen Erfolg nicht schon genug, heiratete der Rap-Superstar 2008 die nicht weniger ikonische Sängerin Beyoncé Knowles. Gäbe es in den USA einen Königshof, es wäre ziemlich eindeutig, welches Paar auf dem Thron Platz nähme. Stattdessen residieren die beiden in diversen Luxusanwesen in New York und Los Angeles.

Zuletzt machte Jay-Z auch mit gemeinnützigen Projekten auf sich aufmerksam. So sponserte er Rechtshilfe für Fälle, in denen Schwarze von der Strafverfolgung benachteiligt wurden. Mit der Grossspurigkeit kann er es dann aber auch nicht ganz lassen: So berichteten US-Medien erst vor wenigen Wochen, dass Jay-Z den Einladungen an Prominente zur Gala seiner Stiftung - die mittellosen Jugendlichen die Ausbildung bezahlt - jeweils eine Rolex beilegte.

Doch wie kann man es dem Jungen aus Brooklyn verdenken, der mit «Empire State of Mind» eine New-York-Hymne schrieb, die so gross wurde wie seine Heimatstadt? Einem, aus dem ein Mann geworden ist, der weiss, in welche Fussstapfen er tritt: «Ich bin der neue Sinatra, und weil ich es hier geschafft habe, kann ich es überall schaffen. Ja, sie lieben mich überall.»

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