Wegen Drohung gegen Königin Elisabeth II. muss Brite vor das Gericht
Ein Brite wollte im Dezember 2021 die Königin Elisabeth II. töten. Nun steht der 20-Jährige vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Dezember 2021 drang ein Brite in das Gelände von Schloss Windsor ein.
- Mit einer Armbrust wollte der 20-Jährige die Königin töten.
Seit Mittwoch ist ein junger Brite vor Gericht. Mit einer Armbrust bewaffnet drang der 20-Jährige im Dezember 2021 in das Geländer von Schloss Windsor ein. Die Sicherheitsbeamten nahmen ihn darauf fest. Laut der Staatsanwältin Kathryn Selby wollte der Arbeitslose die Königin töten.
Zurzeit ist der ehemalige Supermarktmitarbeiter in einer Hochsicherheitspsychiatrie in Broadmoor. Aufgrund dessen ist er bei der Anhörung per Video zugeschaltet. Dabei wurde er auf der Grundlage des «Treason Act» von 1842 angeklagt. Der Versuch, «Ihre Majestät zu verletzen oder Ihr zu schaden» stellt das Hochverratsgesetz unter Strafe.
Des Weiteren wurde der 20-Jährige auch wegen Morddrohung und illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Die Polizei ermittelt sogar wegen Verdacht auf einen Terroranschlag. Der Verdacht habe sich aber gelegt, sagte die Staatsanwältin.
Laut Anklage war der Mann am ersten Weihnachtsfeiertag vergangenen Jahres mit einer geladenen, entsicherten Armbrust in das Schlossgelände eingedrungen. Er war bereits in Sichtweite der Gemächer der Königin Elisabeth II., als er festgenommen wurde. Seine Waffe hätte «schwere oder tödliche Verletzungen» anrichten können, sagte Staatsanwältin Selby.
Laut Staatsanwaltschaft verschickte der Angeklagte kurz vor der Tat ein Video, in dem er seinen Mordversuch ankündigte. Die Zeitung «The Sun» hatte Aufnahmen aus dem Onlinedienst Snapchat veröffentlicht. Die zeigten angeblich den Eindringling wenige Minuten vor dem Vorfall in einem schwarzen Kapuzenpullover und mit weisser Maske.
«Ich werde versuchen, Königin Elisabeth II. zu ermorden»
In dem Video sagt der Mann demnach: «Es tut mir leid, was ich getan habe und was ich tun werde. Ich werde versuchen, Königin Elisabeth II. zu ermorden.» Sein Vorhaben begründete der Mann demnach mit einem Massaker, das britische Soldaten 1919 an Demonstranten in Indien verübt hatten.
Mann versuchte vor der Tat sich der Polizeibehörde und den Grenadier Guards, einem Regiment der Gardedivision der Armee, anzuschliessen.
So konnte er näher an die Königsfamilie herankommen. Dies ist laut den Angaben der Staatsanwaltschaft. Er bleibt bis zum nächsten Gerichtstermin am 14. September in Haft.
Der «Treason Act» wird heute nur noch selten angewandt. Zuletzt wurde auf seiner Grundlage der Brite Marcus Sarjeant 1981 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er wurde als schuldig bekannt, da er fünf Schreckschüsse während einer Parade auf die Monarchin abgegeben hatte.