Weltsynode: Streit um Frauenrollen in der katholischen Kirche
Bei der Weltsynode ist ein Streit über die Rolle von Frauen in der katholischen Kirche ausgebrochen. Grund war, dass nur zwei Vertreter geschickt worden waren.
Auf der Weltsynode der katholischen Kirche in Rom ist es vor Beginn der letzten Woche am Rande der Beratungen über die künftige Rolle von Frauen zu offenem Streit gekommen. Bei einem Treffen von mehr als 100 Mitgliedern gab es nach Angaben von Teilnehmern Proteste, weil die mächtige Vatikan-Behörde für die Glaubenslehre dazu nur zwei untergeordnete Vertreter geschickt hatte, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Die Beteiligung von Frauen, bis hin zur Weihe von Priesterinnen, gehört seit Jahren zu den grossen Streitfragen.
Auf Entscheidung des Papstes wurde das Thema noch vor Beginn in eine Arbeitsgruppe ausgelagert. Eigentlich war darauf gehofft worden, dass bei dem Treffen nun über den Stand berichtet wird. Die beiden Vertreter des Vatikans wollten aber nicht einmal Auskunft darüber geben, wer darin Mitglied sei – angeblich auf Anweisung des Papstes. Daraufhin habe es grosse Empörung gegeben.
Chef will zum neuen Treffen kommen
Der Chef der Glaubensbehörde Victor Fernandez hat angekündigt an einem neuen Treffen teilzunehmen. Eine Öffnung für Frauen – beispielsweise durch eine Weihe zur Priesterin oder Diakonin – ist innerhalb der Kirche mit ihren 1,4 Milliarden Gläubigen hoch umstritten. Vergangenes Jahr war das auch Thema der Synode.
Jetzt allerdings hat Franziskus strittige Punkte ausgelagert, wie auch den Zölibat oder die Segnung homosexueller Paare. An der vierwöchigen Weltsynode nehmen mehr als 360 Bischöfe, Priester und Ordensgeistliche sowie Laien aus aller Welt teil. Dabei sind auch mehr als 50 Frauen mit Stimmrecht.
Abschlussdokument in Planung
Am Ende soll ein Abschlussdokument verabschiedet werden. Das letzte Wort, was davon übernommen werden soll, hat aber allein der Papst.