ZDF-Moderator Fornoff verliert seinen Job
ZDF-Moderator und Politikchef Fornoff wird vorgeworfen, drei Frauen belästigt zu haben. Der Sender reagiert schnell und versetzt den 60-Jährigen.
Das Wichtigste in Kürze
- ZDF-Politikchef Matthias Fornoff verliert seinen Job und wird versetzt.
- Zuvor haben drei Frauen Belästigungsvorwürfe gegen ihn erhoben.
- Was Fornoff getan habe, sei zu wenig für das Strafrecht, aber zu viel für ZDF.
Me-Too-Fall beim ZDF? Wie der Sender gegenüber der «Bild» mitteilt, wird Matthias Fornoff (60) versetzt: Er verliert seinen Job als Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen und als Moderator des Politbarometers. Eine Nachfolgerin wurde bereits gefunden. Das ZDF-Urgestein wird eine Aufgabe in der Chefredaktion übernehmen.
Den Grund für die Versetzung teilt der Sender nicht mit. Laut der «Bild» steht aber das Verhalten Fornoffs dahinter.
So haben sich vor zwei Wochen drei langjährige Redakteurinnen über den Journalisten beschwert. Er habe sie in «unangenehme persönliche Situationen» gebracht, sie hätten sich belästigt gefühlt. Der Intendant, die Chefredakteurin und die Personalabteilung führten Gespräche mit dem von den Vorwürfen überraschten Politikchef und den Frauen. Die Folge ist nun die Versetzung.
Wie Personen des Senders sagen, handle es sich nicht um einen typischen Me-Too-Fall. Auch sei Fornoffs Verhalten nicht strafrechtlich verfolgbar. Doch es entspreche nicht den Werten des Senders und den Massstäben, wie mit Frauen umgegangen werden dürfe. Das Verhalten sei zu wenig für das Strafrecht, aber zu viel für ZDF.
Unter den Sender-Angestellten wird das schnelle Handeln von ZDF als Zeichen dafür gesehen, dass die Vorwürfe ernst genommen würden. Und dafür, dass Fehlverhalten nicht geduldet werde.