Adolf Ogi gedenkt Alexander Tschäppät (†66)
Das Wichtigste in Kürze
- Alexander Tschäppät stirbt im Alter von nur 66 Jahren.
- Alt Bundesrat Adolf Ogi findet nur lobende Worte für seinen politischen Gegner.
- Er sagt über seinen Freund: «Alex Tschäppät war ein gewinnender Mensch, der das Gute in sich trug.»
Politisch einig waren sie sich selten. Doch der Sport verband sie. An Alexander Tschäppäts Abschiedsfest als Stadtpräsident im Berner Bierhübeli war alt Bundesrat Adolf Ogi 2016 der grosse Überraschungsgast.
Kein Zufall. Die beiden grossen Berner schätzten sich persönlich sehr. Im Gespräch mit Nau sagt Ogi: «Alex Tschäppät war ein gewinnender Mensch, der das Gute in sich trug.»
Tschäppät stand Ogi in schwierigstem Moment bei
Der Kandersteger erinnert sich an den Tod seines eigenen Sohnes. «In dieser schwierigen Zeit habe ich Alex stark gespürt. Er hat sich immer gemeldet. So etwas vergisst man nicht.» Hinzu komme, dass Tschäppät ihm auch als Akademiker immer auf Augenhöhe begegnet sei.
Eines der beliebtesten Gesprächsthemen zwischen den beiden Polit-Grössen: Die Berner Young Boys. Nun sagt Ogi: «Es ist schön, dass er noch erlebt hat, dass YB wieder einen Titel holt. Aber es ist sehr schade, dass er die grosse Feier in seiner Stadt nicht mehr erleben kann.»
Ogi: «Heute bin ich sehr traurig»
Denn Tschäppät habe grossen Anteil am Erfolg «seines» Clubs. Immer wieder sei es ihm gelungen, Bern als Sportstadt zu präsentieren. Ganz besonders streicht er die Tour de France heraus, die der Kult-Stapi 2016 in die Bundesstadt geholt hat. «Das gab Bern eine weltweite Ausstrahlung», erklärt Ogi.
Das zeige, dass Tschäppät ein grosses Talent dafür gehabt habe, zu erkennen, wann sich etwas realisieren lässt. «Er war ein richtiges Animal politique», so der SVP-Mann aus dem Oberland
Zur bevorstehenden Mega-Party in der Bundesstadt sagt Ogi: «Der liebe Gott wird sich freuen, dass er die YB-Meisterfeier mit Andy Rihs und Alexander Tschäppät verfolgen darf. Aber ich bin heute sehr traurig.»