Meisterfeier: Young Boys wollen auf den Bundeshaus-Balkon
Das Wichtigste in Kürze
- Am Pfingstsonntag steigt in Bern die grosse YB-Meisterparty.
- Nun hat der Verein ein Gesuch gestellt, um dabei den Balkon des Bundeshauses benutzen zu dürfen.
- Die Berner Politik ist an Bord, der Ball liegt aber bei den Präsidien von National- und Ständerat.
Angerissen hat die Diskussion kein geringerer als der langjährige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät: Im Gespräch mit Nau forderte er, dass die Berner Young Boys anlässlich der Meisterfeier den Bundeshaus-Balkon benutzen dürfen.
Nach 32 Jahren des Wartens sei eine «würdige» Feier zwingend, erklärte der an Krebs leidende SP-Nationalrat. Berner Politiker aus allen Himmelsrichtungen unterstützten ihren Kollegen.
Parlamentsdienste: «Gesuch wurde von YB eingereicht»
Das Problem: Zuletzt für einen offiziellen Anlass benutzt wurde der legendäre Balkon im Jahr 1945, als General Henri Guisan die Schweizer Armee nach dem zweiten Weltkrieg in den Frieden verabschiedete.
Nun könnten auf ihn feiernde Fussballspieler folgen. Mark Stucki, Informationschef der Parlamentsdienste, bestätigt auf Anfrage: «Ja, gestern ist ein entsprechendes Gesuch eingegangen. Dieses wurde vom BSC Young Boys eingereicht.»
Was meinen Sie: Sollte YB die Benutzung des Bundeshaus-Balkon gewährt werden?
Jetzt müssen nationale Politiker entscheiden
Der Fussballclub hat sich also durchgerungen – und muss auf mehr Erfolg hoffen als der SCB. Dessen Gesuche wurden in den letzten Jahren stets abgelehnt, bestätigte CEO Marc Lüthi kürzlich im Interview.
Der Ball liegt damit bei den Präsidenten von National- und Ständerat sowie deren Vize. Im Fokus stehen Nationalratspräsident Dominique de Buman und vor allem Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter.
Letztere machte sich mit ihrem Kampf gegen Hooligans einen Namen, geniesst in Fankreisen aber wenige Sympathien. Sicher ist indes seit gestern: Gibt die Verwaltungsdelegation grünes Licht, steigt die Berner Party des Jahrhunderts am Pfingstsonntag, dem 20. Mai.