Adolf Ogi spricht über Klimastreik und die SVP
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP kommt nicht auf Touren – auch weil sie auf die Klimadebatte nicht vorbereitet war.
- Nun äussert sich alt Bundesrat Adolf Ogi deutlich zum Thema Klimawandel.
- Im Hinblick auf die nationalen Wahlen sagt er: «Ja, ich mache mir Sorgen um die SVP.»
Quo vadis, SVP? Nach den Kanterniederlagen in den Kantonen Zürich und Luzern ist die Sünneli-Partei im Formtief. Gerade in der Klimapolitik ist wenig Neues zu vernehmen von der Parteispitze um Präsident Albert Rösti.
Der Kandersteger erklärte, man werde sich ein halbes Jahr vor den Wahlen nicht von «saisonalen Trends» leiten lassen. Klartext in Bezug auf den Klimawandel spricht dagegen jener Politiker aus Kandersteg, der noch prominenter ist als Rösti selbst.
Adolf Ogi «weiss um den Gletscher-Rückgang»
Alt Bundesrat Adolf Ogi begründet seine Sorge um das Klima denn auch mit seiner Herkunft. «Ich bin Kandersteger und habe mit meinem Vater noch Gletscher und den Oeschinensee gemessen.»
Deshalb wisse er, was das Klima bedeute und sich die Gletscher zurückziehen würden. Ogi plädiert aber für «Vernunft».
Es gehe darum, eine Balance zu finden. «Wir leben in den Bergen vom Tourismus!» Es brauche Solidarität von allen.
Ähnlich diplomatisch gibt er sich in Bezug auf die streikenden Schüler. «Ich begrüsse, wenn sich Junge mit der Zukunft beschäftigen.» Falsch sei aber, dass viele der Klima-Aktionen während der Schulzeit stattfinden würden.
Ogi «sorgt» sich um die SVP
Was Adolf Ogi ärgert ist inkonsequentes Handeln. «Erst gestern las ich über Churer Schüler, die mit dem Flugzeug auf die Matura-Reise gehen.» Das gehe neben den Klimastreiks natürlich nicht. Der zweimalige Bundespräsident appelliert an die Eigenverantwortung der Klimajugend.
Sicher ist: Im Hinblick auf die Wahlen im Herbst zeigt sich der SVP-Mann nicht optimistisch. «Ja, ich mache mir Sorgen um die SVP», sagt Ogi offen.