Gesundheitsminister Alain Berset erwartet im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiterhin kantonale Massnahmen. Die Unterschiede seien markant.
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Der Bundesrat hat ein Massnahmenpaket bereit, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Alain Berset setzt im Corona-Kampf weiterhin auf die Verantwortung der Kantone.
  • Er wehrt sich gegen den Vorwurf, die Landesregierung habe zu spät gehandelt.
  • Man habe die Kantone zeitnah kontaktiert und Massnahmen gefordert.
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Der Bundesrat erwartet laut Gesundheitsminister Alain Berset von den Kantonen, dass sie je nach Situation die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auf ihrem Gebiet weiter verschärfen. Es sei wichtig, regional differenzierter zu handeln als im März.

Die Unterschiede seien markant, sagte Berset in einem Interview mit der «NZZ». So habe beispielsweise das Wallis eine mehr als fünf Mal höhere 14-Tages-Inzidenz bei den neuen Fällen als Solothurn. Das zeige sich bei der Situation in den Spitälern, die im Wallis viel angespannter sei als in Solothurn.

Berset verneinte die Frage, ob die Schweiz die Kontrolle über die Pandemie verloren habe. Die Situation sei aber sicher viel schlechter als vor einem Monat. Gleichzeitig hätten die Kantone die Kapazitäten beim Contact Tracing stark erhöht.

Alain Berset: Bundesrat hat nicht zu spät reagiert

Den Vorwurf, der Bundesrat habe zu spät reagiert, weist Berset zurück. «Wir haben reagiert und sind der Planung gefolgt, die wir mit den Kantonen im Sommer vorbereitet haben.»

Und weiter: «Als die Kurve zu steigen begann, haben wir sofort zusätzliche Massnahmen in die Wege geleitet. Ich habe verschiedentlich die Kantone kontaktiert und sie aufgefordert, zu handeln», sagte der Gesundheitsminister weiter.

Bereits im August und September hätten sich die Fälle verdoppelt, allerdings sehr langsam über einen Zeitraum von einem Monat. Im Oktober habe sich die Zeit dann sehr rasch und für alle überraschend auf eine Woche reduziert.

Die Task Force Wissenschaft habe ihm diesen raschen Anstieg am 16. Oktober gemeldet. Bereits zwei Tage später habe der Bundesrat Verschärfungen beschlossen.

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