«Arena»: Keller-Sutter begründet Nein-Parole zum Verhüllungsverbot
Die Abstimmung zur Initiative zum Verhüllungsverbot rückt näher. In der «Arena» auf SRF kreuzen Gegner und Befürworter bereits zum zweiten Mal die Klingen.
Das Wichtigste in Kürze
- Karin Keller-Sutter erklärt in der «Arena» das «Nein» des Bunderats zum Verhüllungsverbot.
- In der Schweiz seien nur sehr wenige Frauen mit einem Niqab verhüllt.
- Für SVP-Nationalrätin Monika Rüegger ist es hingegen ein Zeichen des radikalen Islams.
Am 7. März entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Bereits zum zweiten Mal findet zu diesem Thema eine «Arena» auf SRF statt.
Als Vertreterin der Landesregierung ist Karin Keller-Sutter zu Gast. Sie erklärt die «Nein»-Parole des Bundesrats damit, dass es hierzulande maximal 20 bis 30 Frauen gebe, die einen Niqab tragen. Meist seien dies sogar Konvertitinnen.
Bei den restlichen Beispielen handle es sich um Touristinnen. «Und es ist nicht die Aufgabe der Schweiz, diese Touristinnen zu befreien», so Keller-Sutter.
SVP-Rüegger: Niqab ist ein «Güselsack»
Ganz anderer Ansicht sind die Befürworter der Initiative. Monika Rüegger, SVP-Nationalrätin, ist überzeugt: «Ein Niqab ist ein Symbol des radikalen Islams.» Man könne Frauen nicht in einem solchen «Güselsack» herumlaufen lassen.
Auch SVP-Kollege Walter Wobmann findet klare Worte für die Initiative. Der Nationalrat aus dem Kanton Solothurn befürchtet Zustände wie in Frankreich. «Die Mehrheit der Muslime in der Schweiz ist jetzt noch gemässigt», so Wobmann. Das könne sich aber ändern, wenn man kein Zeichen setze.
SP-Funiciello zweifelt Nutzen der Initiative an
Neben Bundesrätin Karin Keller-Sutter kämpft SP-Nationalrätin Tamara Funiciello. Die bekannte Feministin ist sauer, dass erneut Politik mit dem Körper der Frau gemacht werde. «Diese Initiative nützt rein gar nichts», betont die Bernerin in der «Arena».
Für Funiciello sei es relevant, dass in der Schweiz jeder und jede tragen kann, was er oder sie wolle. «Wir müssen uns überlegen, wie wir gegen Extremismus vorgehen wollen. Ein Verhüllungsverbot fördert diesen eher.» Den Frauen sei damit nicht geholfen.