Ausstellung im Bundeshaus erinnert an Judenretter Carl Lutz
Eine Ausstellung im Bundeshaus ehrt den Diplomaten Carl Lutz, der während des Zweiten Weltkriegs Tausenden Juden das Leben rettete.

Während der Museumsnacht am Freitagabend erinnert eine Ausstellung in der Wandelhalle im Bundeshaus an Carl Lutz. Der Schweizer Diplomat rettete während des Zweiten Weltkriegs Zehntausenden von Juden das Leben.
Die Ausstellung zeigt den aussergewöhnlichen Lebensweg des bescheidenen Schweizer Vizekonsuls in Budapest und seiner Mitarbeitenden, die 1944 gegen die Todesmaschinerie der Nazis kämpften. Dies teilten die Parlamentsdienste am Donnerstag mit.
Kampf gegen Nazi-Todesmaschinerie
Lutz, der dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert und in Deutschland, Israel, den USA und Ungarn geehrt wurde, war in der Schweiz lange Zeit vergessen. Er wurde kritisiert, weil er Befehle missachtete. Im Jahr 1995 wurde der Diplomat posthum rehabilitiert.
Im Jahr 2018 widmete ihm Bundesrat Ignazio Cassis einen Raum im Westflügel des Bundeshauses. Mehrere Persönlichkeiten, darunter Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) und Ständeratspräsident Andrea Caroni (FDP/AR), werden am Freitag eine Rede halten.
Die Ausstellung zeigt private Fotos und offizielle Dokumente sowie unveröffentlichte Objekte wie das Botschaftsschild, das während der Belagerung von Budapest von Kugeln durchsiebt wurde. Oder den geprägten Stempel «Schweiz», der so vielen Menschen das Leben gerettet hat.