BAG krebst mit rückwirkender Quarantäne zurück

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Bern,

Das BAG sorgte mit einer Aussage über eine rückwirkende Quarantänepflicht für grosse Verwirrung. Nun präzisiert es: Erst ab heute gilt die Pflicht.

Ein Plakat weist auf die Obligatorische Quarantäne bei der Einreise aus bestimmten Ländern, bei der Ankunft am Flughafen Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 6. Juli gilt die Quarantänepflicht für Einreisende aus bestimmten Gebieten.
  • Ab dem 23. Juli sind neu 42 Länder auf der Risiko-Liste des Bundes.
  • Eine zuerst angekündigte, rückwirkende Quarantänepflicht für neue Staaten gilt nicht.

Grosse Verwirrung um eine eigentlich simple Frage. Nachdem das BAG gestern die aktualisierte Liste der Risiko-Gebiete vorstellte, kam die Frage nach einer rückwirkenden Quarantänepflicht auf. Ob beispielsweise Einreisende aus Bosnien-Herzegowina, das Land gilt erst ab heute Donnerstag als ein Risiko-Land, nun nachträglich in Quarantäne müssen. Obwohl Bosnien zum Zeitpunkt ihrer Reise nicht als Risiko-Gebiet galt.

Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten beim BAG, antwortete an der Pressekonferenz: «Die Verordnung sagt, man blickt zurück. Wenn sie in den letzten 14 Tagen in einem solchen Land waren, dann müssen Sie sich melden, dann muss die Quarantänepflicht beurteilt werden.»

Stefan Kuster BAG Positivitätsrate
Stefan Kuster, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten, an einer Pressekonferenz. - Keystone

Ein grosser Ärger also für die Reisenden. Nun aber krebst der Bund zurück. Wie das BAG gegenüber Medien der TX Group erklärt, gibt es nun doch keine rückwirkende Quarantänepflicht. Wer also vor dem heutigen 23. Juli aus Bosnien-Herzegowina zurückgereist ist, ist zu keiner Quarantäne verpflichtet.

Kurz: Schweizer müssen nur in Quarantäne, wenn ihr Ferienort am Tag der Rückkehr auf der Liste der Risikoländer steht.

Bei Reisen in diese Länder gilt nach der Rückkehr die Quarantänepflicht

Hier nochmal den Überblick.

Ab 23. Juli nicht mehr auf der Liste: Schweden und Weissrussland.

Neu oder weiterhin auf der Risiko-Liste: Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Bahrain, Besetztes Palästinensisches Gebiet (neu), Bolivien, Bosnien und Herzegowina (neu), Brasilien, Cabo Verde, Chile, Costa Rica (neu), Dominikanische Republik, Ecuador (neu), El Salvador (neu), Swasiland (neu), Guatemala (neu), Honduras, Irak, Israel, Katar, Kasachstan (neu), Kirgisistan (neu), Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Luxemburg (neu), Malediven (neu), Mexiko (neu), Moldova, Montenegro (neu), Nordmazedonien, Oman, Panama, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Suriname (neu), Turks- und Caicos-Inseln, Vereinigte Arabische Emirate (neu), Vereinigte Staaten von Amerika (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands).

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