Barbara Schmid-Federer tritt ab – das sagt CVP-Chef Gerhard Pfister
Die Zürcher Nationalrätin Barbara Schmid-Federer tritt vorzeitig zurück – und kritisiert dabei die nationale Parteispitze. Jetzt wehrt sich CVP-Präsident Gerhard Pfister im Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer tritt zurück.
- Sie ist unzufrieden mit dem konservativen Kurs ihrer Partei.
- Nun nimmt CVP-Präsident Gerhard Pfister im ersten Interview Stellung.
Nach elf Jahren ist Schluss: Die linksliberale Nationalrätin Barbara Schmid-Federer (52) kündigt ihren Rücktritt an – auch, weil sie mit dem konservativen Kurs ihrer Partei nicht zufrieden ist. So würden sich keine Wahlen gewinne lassen, ist sie überzeugt.
Anders sieht das CVP-Präsident Gerhard Pfister. Im Nau-Interview nimmt er Stellung zu den Vorwürfen – und verrät, ob die Rücktritte seiner Generalsekretärin und seiner Kampagnenchefin ebenfalls mit inhaltlichen Differenzen zu tun haben.
Herr Pfister, wie ist Ihr Verhältnis zu Frau Schmid-Federer?
Gerhard Pfister: Sehr kollegial. Wir waren
sassen sieben Jahre nebeneinander, haben manchmal nicht gleich abgestimmt, aber
unsere unterschiedlichen Meinungen respektiert.
Wie lange wussten Sie bereits vom Entscheid von
Frau Schmid?
Sie
hat mich rechtzeitig informiert.
Begrüssen Sie den frühzeitigen Rücktritt, damit
sich ihr Nachfolger etablieren kann?
Ich
rechne es ihr hoch an, dass sie mit ihrem Entscheid ihre Kantonalpartei
unterstützt für die Wahlen 2019. Das ist nicht selbstverständlich.
Was sagen Sie zur Kritik, dass der Kurs der CVP
Schweiz zu konservativ sei, um gerade in urbanen Gegenden Wahlen zu gewinnen?
Die CVP hat einen
christlichsozialen Flügel, der wichtig ist, und dessen neuen Aufbau ich
unterstützte.
Finden Sie es problematisch, dass CVP-Exponenten
wie Frau Schmid offen sagen, dass sie sich mit der aktuellen Ausrichtung unwohl
fühlen?
Überhaupt
nicht. In der CVP kann man zu seiner Meinung stehen.
Inwiefern bedauern / begrüssen Sie die Abgänge
von Béatrice Wertli und Laura Curau? Haben diese ebenfalls mit der Ausrichtung
zu tun?
Ich bedauere die Abgänge, denn
Béatrice Wertli und Laura Curau leisten grosse und gute Arbeit. Mit der
Ausrichtung haben sie nichts zu tun.
(Das Interview wurde schriftlich geführt.)