Bund schreibt über alles gesehen wieder schwarze Zahlen
Die konsolidierte Rechnung berücksichtigt die Resultate der bundesnahen Betriebe und Sozialversicherungen. Sie zeigt: Der Bund schreibt wieder schwarze Zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die konsolidierte Rechnung des Bundes ist im Jahr 2023 zurück in die Gewinnzone gerückt.
- Die Rechnung berücksichtigt auch die bundesnahen Betriebe und die Sozialversicherungen.
- Die Finanzlage bleibt aber angespannt: Es drohen strukturelle Defizite in Milliardenhöhe.
Die konsolidierte Rechnung des Bundes ist im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone gerückt: Der Bundesrat genehmigte am Mittwoch das Ergebnis mit einem Plus von 8,4 Milliarden Franken. Am Ursprung des positiven Ergebnisses stehen gemäss Eidgenössischer Finanzverwaltung (EFV) Anlagegewinne der Sozialversicherungen und Überschüsse bei den bundesnahen Betrieben.
Die konsolidierte Rechnung berücksichtigt auch die Resultate der bundesnahen Unternehmen und Sozialversicherungen. Damit unterscheidet sie sich von der Bundesrechnung, die vom Parlament genehmigt wird. Die Rechnungen sind daher nicht vergleichbar, wie die EFV schreibt.
Weiterhin angespannte Finanzlage
Das positive Ergebnis könne also nicht darüber hinwegtäuschen, dass die finanzielle Lage des Bundeshaushalts angespannt bleibt. 2023 resultierte ein Finanzierungsdefizit von 1,4 Milliarden Franken. In den kommenden Jahren drohen weitere strukturelle Defizite in Milliardenhöhe. Deshalb hat der Bund eine Expertengruppe eingesetzt, die Massnahmen vorschlagen soll.
Die Gesamtsicht über die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Bundes als Konzern hat sich im vergangenen Jahr dagegen verbessert. Die Jahre davor waren von der Corona-Krise geprägt.
Überschüsse bei Sozialversicherungen
Nun kehrte die Rechnung zu einem positiven Ergebnis zurück. Dies ist auf Überschüsse bei den Sozialversicherungen und Mehreinnahmen aus der direkten Bundesssteuer und der Verrechnungssteuer zurückzuführen. Daneben erwirtschafteten auch die Bundesunternehmen einen etwas höheren Gewinn als im Vorjahr – insbesondere die Swisscom und die Post.
Beim Bund nahm das Eigenkapital um 6,6 Milliarden Franken auf 68,3 Milliarden Franken zu. Die Zahl der Mitarbeitenden bei Bundesverwaltung und bundesnahen Betrieben wuchs im vergangenen Jahr um 1747 Vollzeitstellen auf 156'975.