Bund verstärkt Kampf gegen tödliche Erreger

Keystone-SDA
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Bern,

Der Winter ist die Zeit der Erkältungen. Der Griff zum Antibiotikum ist verlockend. Doch der bedenkenlose Einsatz der lebensrettenden Medikamente kann tödliche Folgen haben. Die Schweiz verstärkt deshalb den Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien.

antibiotikum
Mehrfach-resistente Keime in einer Petri-Schale. Die weissen Plättchen geben verschiedene Antibiotika ab, von denen nur noch wenige die Keime im Umkreis absterben lassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund verstärkt den Kampf gegen antibiotika-resistente Bakterien.
  • Antibiotika sollen möglichst gezielt eingesetzt werden, damit sich keine Resistenzen bilden.
  • Pro Jahr gibt es mehrere hundert Tote in der Schweiz wegen Infektionen, die sich nicht mehr behandeln lassen.

Resistente Bakterien führen zu Infektionen, die sich nicht mehr behandeln lassen. Vor zwei Jahren hat der Bundesrat deshalb die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) lanciert. Schon jetzt ist klar, dass sich die Entwicklung nicht stoppen, sondern im besten Fall verlangsamen lässt.

Ärzte und Patienten sind gefordert

Ein Ansatz ist der sachgemässe Einsatz von Antibiotika. Dafür müssen Ärzte und Patienten am gleichen Strick ziehen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die nächste Woche zur «Antibiotika Awareness Woche» erklärt. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) nutzt die Gelegenheit, auch bei der Schweizer Bevölkerung das Bewusstsein für das Ausmass der Bedrohung zu wecken.

Jedes Jahr Hunderte Tote in der Schweiz

In der Schweiz wird die Zahl der Toten durch resistente Bakterien auf mehrere Hundert pro Jahr geschätzt. In der EU sollen es 25'000 sein. Um den tödlichen Trend wenigstens einzudämmen, dürfen Antibiotika nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich nötig sind. Auf gesetzliche Einschränkungen hat der Bundesrat bisher verzichtet.

Für Patientinnen und Patienten gibt es ein Faktenblatt mit Empfehlungen rund um die Antibiotikaeinnahme. Eine Umfrage von letztem Jahr hat gezeigt, dass vor allem jüngere Menschen grosse Wissenslücken haben.

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