Bundesrat Berset und Kantone: Gespräche zu Festtagen und Skiferien
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Alain Berset hat sich erneut mit Kantonsvertretern getroffen.
- Thema sind der Wintersport und die Festtage im Zeichen von Corona.
Nachbarländer haben zum Teil bereits entschieden: Frankreich will zu Weihnachten Familientreffen möglich machen, Deutschland verlängert den Teil-Lockdown bis zum 20. Dezember.
Zusammen mit Italien wird dagegen ein europaweites Ski-Verbot angestrebt. Österreich sperrt sich indes dagegen. Und was tut die Schweiz?
Abwiegeln bei Bund und Kantone
Gesundheitsminister Alain Berset hat sich heute einmal mehr mit Vertretern der Kantone getroffen. Mit dem Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektoren, dem Basler Lukas Engelberger, tritt er anschliessend vor die Medien.
Die Schweiz müsste sich mit den Nachbarländern koordinieren. So wäre zu vermeiden, dass Wintersport-Fanatiker massenhaft quer durch Europa in die Schweizer Alpen reisen. Auch die Kantone sollten mit Vorteil eine einheitliche Herangehensweise an die Festtage und Ferienzeit finden.
Ansammlungen beim Shopping
Dass dies möglich ist, haben die Westschweizer Kantone bewiesen. Sie haben sich gemeinsam darauf verständigt, Restaurants und Cafés ab dem 10. Dezember wieder zu öffnen.
Weihnachten und schon morgen der Black Friday seien jetzt die Herausforderungen. Berset erinnert daran, dass es eine gute Koordination brauche und verweist auf das Beispiel der welschen Kantone. Der Bundesrat habe gestern entschieden, an den geltenden Massnahmen festzuhalten. Man dürfe sich nicht mit dem leichten Rückgang der Fallzahlen in den letzten Tagen zufriedengeben.
«Skigebiete können offen haben»
Der Bundesrat werde ein Massnahmenpaket für Weihnachten und den Wintersport beraten. Letzterer sei eine grosse Herausforderung und es brauche klare, strikte Schutzkonzepte. Die Schliessungen in den Nachbarländern schaffe eine zusätzliche Herausforderung.
Für die Schweiz sieht der Bundesrat klar: «Skigebiete können offenbleiben». Noch einmal betont Berset die Wichtigkeit und Einhaltung der Schutzkonzepte.
Fortschritte bei Impfungen
Die Bekämpfung der Pandemie mit Impfungen werde zur einmaligen Prüfung für unser Gesundheitssystem, so Berset. Die Logistik sei dabei kritisch, insbesondere auch weil die derzeit diskutierten Produkte zwei Dosen benötigten.
Die gute Nachricht: Die Schweiz wird die Impfstoffe gleichzeitig mit der EU und Kanada erhalten. Eingesetzt würden sie aber nach wie vor nur, wenn sie die Zulassung von Swissmedic erhalten. Einerseits müsse die Qualität sehr gut, die Sicherheit sehr hoch und auch die Wirksamkeit erwiesen sein.
Mehr Tests nötig
Bleibt das Dauersorgenkind: «Wir müssen sehr viel testen.» Es nütze nichts, wenn die Zahlen zurückgingen aber die Positivitätsrate hoch bleibe. «Lassen Sie sich testen!», ermahnt Berset, stellt aber gleichzeitig klar: Massentests seien in der Schweiz nicht machbar.
Schnelltests seien diesbezüglich auch keine Lösung. Diese seien allenfalls ein Mittel bei Grosstestungen in Altersheimen oder Schulen.
Auch wenn die Impfung früh im Jahr zur Verfügung sein sollte, helfe das für die Wintermonate noch wenig. «Diesen Winter werden wir aus eigenen Kräften bewältigen müssen.»
Gratis-Impfung, kein Obligatorium
GDK-Präsident Lukas Engelberger erinnert daran, dass er vor einem Monat an gleicher Stelle sagte: «Die Lage ist sehr ernst». Heute sei die Lage zwar besser, aber nach wie vor ernst. Es steckten sich zu viele Personen an und es gebe zu viele Hospitalisationen.
Es sei noch nicht an der Zeit, über generelle Lockerungen zu reden. Dies müsse auch der Wirtschaft klar sein.
Auch Engelberger ist zuversichtlich, dass die Impfung dereinst einen entscheidenden Unterschied machen wird. «Die Impfung soll gratis sein», darüber bestehe Klarheit bei der GDK. Ebenso lehnten die Kantone einen Impfzwang und ein Impfobligatorium ab.