Bundesrat erkennt Frankoprovenzalisch als Minderheitensprache an
In Frankreich und in der Schweiz wird die Frankoprovenzalische Sprache von über 100'000 Personen gesprochen. Nun wird sie zur Minderheitensprache.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankoprovenzalisch wird Minderheitensprache in der Schweiz.
- Damit folgt die Schweiz dem Europarat.
Der Bundesrat erkennt Frankoprovenzalisch als Minderheitensprache an. Damit folgt er einer Empfehlung des Europarats. Zusätzlich weitet er die Anerkennung auf das Franc-Comtois aus, das im Jura verwendet wird.
Damit verhelfe er der Gesamtheit der Patois der französischsprachigen Schweiz zu einer grösseren Sichtbarkeit, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung von heute Freitag. Er hat den siebten Bericht der Schweiz über die Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen des Europarats verabschiedet.
Der Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklungen der Sprachenpolitik, insbesondere über die Förderung der italienischen Sprache. Auch die jüngsten Entwicklungen zum Sprachenunterricht an der Primarschule und die Situation des Rätoromanischen werden thematisiert.
Der Hauptzweck der Charta ist die Erhaltung und Förderung der Sprachenvielfalt als eines der wichtigsten Elemente des europäischen Kulturlebens. Die Schweiz hat bereits das Rätoromanische und das Italienische als Minderheitensprachen im Sinn der Charta definiert und anerkennt das Jenische und das Jiddische als nicht territorial gebundene Sprachen.