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Bundesrat verlangt für Einreise neu zwei Corona-Tests

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Bern,

Seit ein paar Tagen gilt in der Schweiz die erweiterte Zertifikatspflicht. Der Bundesrat hat neue Massnahmen zur Einreise und im Ausland Geimpfte beschlossen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat heute über weitere Entscheide zum Coronavirus beraten.
  • Ab sofort gilt eine doppelte Testpflicht für ungeimpfte Einreisende in die Schweiz.
  • Zudem erhalten Personen, die im Ausland geimpft wurden, ein Covid-Zertifikat.

Wer ungeimpft und nicht genesen aus den Ferien zurückkommt, muss künftig einen negativen Test vorweisen können. Dies hat der Bundesrat heute an seiner Sitzung beschlossen. Dabei spielt es keine Rolle, von wo diese Personen einreisen oder mit welchem Fortbewegungsmittel sie eingereist sind.

Alain Berset Coronavirus Medienkonferenz
Bundesrat Alain Berset an der Medienkonferenz zur Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht, 8. September 2021. - Keystone

Nach vier bis sieben Tagen, so schreibt es der Bundesrat, ist ein zweiter Test fällig. Dieser sei kostenpflichtig und das Resultat müsse der «zuständigen kantonalen Stelle übermittelt werden.»

Zudem wird ein Einreiseformular für alle Einreisenden zur Pflichtwas die Kontrolle des zweiten Tests für die Kantone vereinfachen soll. Grenzgängerinnen und -gänger sind von beiden Pflichten ausgenommen. Die beiden Massnahmen gelten ab nächsten Montag, dem 20. September.

Bundesrat organisiert Covid-Zertifikate für im Ausland Geimpfte

Zusätzlich hat der Bundesrat entschieden, allen Personen, die im Ausland geimpft wurden, ein Schweizer Covid-Zertifikat auszustellen. Dazu gehören zum Beispiel Touristinnen und Touristen, aber auch Personen mit dem Wohnsitz in der Schweiz.

Bedingung dafür ist jedoch, dass sie mit einem von der European Medicines Agency Impfstoff geimpft wurden: Astrazeneca, Johnson&Johnson, Pfizer/Biontech oder Moderna. Für die Übergabe der Impfnachweise müssen die Kantone entsprechende Stellen schaffen, heisst es.

Südkorea Tourismus Interlaken
Zwei Personen aus Südkorea in Interlaken, Herbst 2016. - Keystone

Davon ausgenommen sind unter anderem Auslandsschweizerinnen und -schweizer, sowie Studierende aus dem Ausland. Die Massnahme gilt ebenfalls ab dem 20. September.

Für den Übergang bis am 10. Oktober sind jedoch alle Impfnachweise gültig, um Restaurants oder andere Einrichtungen besuchen zu können. Nicht kommuniziert wurde über die Gratis-Tests, die bald abgeschafft werden. Die Exekutive wurde dazu aufgefordert, auf ihren Entscheid zurückzukommen.

Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen:

15:48 Die Ausstellung der Covid-Zertifikate für im Ausland Geimpfte müsse so rasch wie möglich geschehen. Der Bund stelle den Kantonen aber keine Frist; diese müssten zuerst ein System implementieren.

15:41 Die Daten im Einreiseformular würden während 14 Tagen aufbewahrt, sagt das BAG. Geimpfte müssten dieses auch ausfüllen, aus «Praktikabilitätsgründen». Dann könnten die Behörden identifizieren, wer sich nochmals testen lassen müsse.

15:35 Die Situation im Inland sei ziemlich angespannt, sagt Berset. Die Schweiz mache auch die grösste Krise ihrer Geschichte durch. Andere Länder seien aber schon fast, mit einer guten Impfquote, aus der Krise raus. In der Schweiz könnte es ein bisschen länger dauern, befürchtet der Gesundheitsminister.

johnson & johnson coronavirus
Der Impfstoff von Johnson & Johnson. - AFP/Archiv

15:30 Können sich nun auch Allergiker im Ausland impfen lassen und dann in den Genuss eines Zertifikats kommen? Berset antwortet: Der Bund sei noch daran, Impfstoffe von Johnson&Johnson zu beschaffen. Aber theoretisch Ja.

15:23 Der Entscheid zu den kostenpflichtigen Tests sei «nicht vom Himmel gefallen». Die zentrale Idee sei, nicht mehr die Allgemeinheit dafür bezahlen zu lassen.

15:21 Zu den Hochschulen und den Zertifikaten: Sollte es national geregelt werden? Das müsse der Bundesrat anschauen. Grundsätzlich seien aber die Kantone und die Hochschulen in der Pflicht, das zu regeln. Die Kantone wüssten, dass sie die Verantwortung trügen.

15:16 Die Fragerunde ist eröffnet. Wie könnte das Testregime in Bezug auf die Kosten verändert werden? Der Bundesrat könnte einerseits nichts ändern, antwortet Berset. Aber auch Änderungen vornehmen, flexibel bleiben.

Grenze Kontrolle Zoll Schweiz
Ein Zollbeamter an der Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. - Keystone

15:13 «Flächendeckende Kontrollen» seien nicht möglich, das sei sich Berset bewusst. Die Schweiz sei dafür viel zu vernetzt. Er fordert alle dazu auf, die Regeln einzuhalten, und sich impfen zu lassen. Die Schweiz sei hier privilegiert, habe «Impfstoff für alle».

Kostenpflichtige Tests werden nochmals besprochen

15:10 Die Gratis-Tests wurden auch besprochen, sagt Berset. Die Kantone und andere Akteure hätten bei der letzten Konsultation den kostenpflichtigen Tests zugestimmt. Jedoch habe sich die Situation geändert: Viele Leute warteten nun auf eine zweite Impfdosis.

Der Bundesrat sei Änderungen gegenüber offen, so Berset. «Aber mit Tests kommen wir nicht aus der Pandemie heraus. Mit der Impfung schon.»

15:07 Die zweite Entscheidung des Bundesrats sei insbesondere für den Tourismus wichtig, so der SP-Bundesrat. Da eine Überbrückungsperiode nicht zu vermeiden sei, würden bis dem 10. Oktober auch das internationale Impfbüchlein als Nachweis ausreichen.

Ostern
Eine Swiss-Maschine am Flughafen Zürich Kloten. Zu Ostern ist hier besonders viel los. - Keystone

15:06 Die Testpflicht für mit dem Flugzeug eingereiste Personen im Sommer habe nicht viel Wirkung gehabt, so der Gesundheitsminister. Deswegen habe man den zweiten Test hinzugefügt. Unter-16-Jährige müssten sich nicht testen lassen, das Formular jedoch ausfüllen, präzisiert Berset.

15:05 Der Bundesrat wolle vermeiden, dass sich eine Situation wie nach den Sommerferien wiederhole. Deswegen seien jetzt die kommunizierten Massnahmen eingeführt worden.

15:00 Alain Berset eröffnet die Medienkonferenz: Die Lage habe sich in wenig entspannt, die Fallzahlen und Hospitalisationen seien aber noch zu hoch. Auf den IPS werde keine rasche Entspannung erwartet, weil Patienten zu spät ins Spital gehen würden.

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