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Bundesrat präsentiert Argumente gegen Kriegsgeschäfte-Initiative

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Bern,

Wie Guy Parmelin erklärt, würde eine Annahme der Kriegsgeschäfte-Initiative den Finanz- und Wirtschaftsstandort Schweiz benachteiligen. Deshalb rät er davon ab.

Guy Parmelin
Wirtschaftsminister Guy Parmelin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 29. November entscheiden Volk und Stände über die Kriegsgeschäfte-Initiative.
  • Der Bundesrat Guy Parmelin und eine Mehrheit des Parlaments empfiehlt eine Ablehnung.
  • Eine Annahme würde den Finanz- und Wirtschaftsstandort Schweiz benachteiligen.
  • Auch die Altersrente werde dadurch gefährdet.

Der Bundesrat Guy Parmelin hat am Freitag dargelegt, weshalb der Bundesrat die Kriegsgeschäfte-Initiative zur Ablehnung empfiehlt. Eine Annahme würde den Finanz- und Wirtschaftsstandort Schweiz benachteiligen und die Altersrente gefährden, argumentierte er.

Am 29. November entscheiden Volk und Stände über die Initiative «Für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten». Der Bundesrat und eine Mehrheit des Parlaments empfehlen das Volksbegehren zur Ablehnung.

Weniger Waffen und Kriege sollen zu weniger Vertriebenen führen

Die Initianten beabsichtigten mit der Vorlage dafür zu sorgen, dass es weniger Waffen und weniger Kriege gebe. Darauf soll es dann auch weniger Vertriebene auf der Welt geben, sagte Parmelin vor den Bundeshausmedien in Bern. Eine friedlichere Welt sei auch im Interesse Schweiz. Mit dieser Initiative lasse sich dieses Ziel jedoch nicht erreichen.

Die Schweiz habe mit ihrer Gesetzgebung keinen Einfluss auf die Gesetze in anderen Staaten. Die Initiative könne ihr Ziel deshalb gar nicht erfüllen. Im Gegenteil: «Die Initiative ist unnötig, unrealistisch und wirkungslos. Die Initiative schadet der Schweiz wirtschaftlich, sicherheitspolitisch und sozial.»

Verbot der Finanzierung von Kreigsmaterialproduzenten

Das von der Initiative geforderte Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten würde die Investitionsmöglichkeiten der Pensionskassen und der AHV/IV stark einschränken. Es seien höhere Verwaltungskosten und Anlagerisiken zu erwarten sowie längerfristige negative Folgen auf die Renditeaussichten.

Negative Folgen für Altersrente

Alle diese Folgen würden sich schliesslich negativ auf die Altersrente auswirken. «In der heutigen Zeit wäre es absurd, den Druck auf die Pensionskassen noch zusätzlich zu erhöhen,» sagte er.

Der Bundesrat lehnt die Initiative aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ab. In der Schweiz sind zahlreiche Unternehmen in die Wertschöpfungskette zur Herstellung von Kriegsmaterial eingebunden. Die Umsetzung der Initiative könne deshalb auch die KMU der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) treffen. Sie sind teilweise als Austrüster tätig, dabei gehe es um mindestens 3000 Zulieferer in der Schweiz, sagte Parmelin.

Mit der Initiative droht auch der Verlust von Arbeitsplätzen

Wenn die Banken ihnen keine Kredite mehr geben könnten, könnten Unternehmen auch weniger investieren. So drohe mit der Initiative auch der Verlust von Arbeitsplätzen. Für den Bundesrat geht die Initiative zudem im internationalen Vergleich viel zu weit. Kein einziges Land habe heute ein so weitreichendes Finanzierungsverbot, wie dies mit der Initiative verlangt werde.

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