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Bundesrat Rösti gibt zu: «Ich war tatsächlich auch nicht besser»

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Der neue Umweltminister hatte seine Feuertaufe in Sachen Monsterdebatte im Nationalrat. Das erste Interview «danach».

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Bundesrat Albert Rösti nimmt nach der Monsterdebatte Stellung zu lästigen Fragestellern und Ölbert-Skeptikern. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Albert Rösti hat seine erste Monsterdebatte als Bundesrat absolviert.
  • Er gibt zu: Er war auch nicht immer nett zu Bundesräten.
  • Von dem her geht es ihm gleich wie den Medien. Das Interview.

Kollege Berset schlägt sich gerade mit seinem Skandal Nummer Neundreiviertel (mindestens) herum, weil diese Medien von seinen «Kriegsrausch»-Anschuldigungen berichtet haben. Was sie ja auch nach deren ersten Erwähnung Anfang März hätten sein lassen können, aber bitte sehr: Die Medien sind natürlich schuld.

Albert Rösti ist Klimaminister - finden Sie das gut?

Derweil hat Neo-Umweltminister Albert Rösti ganz profanere Sorgen: Die Debatte im Nationalrat zu «Sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» dauert geschlagene zehn Stunden.

Lang, spannend & gutes Gefühl

Man weiss ja nicht, ob es Alain Berset ähnlich geht mit seinen Skandalen, aber die Monsterdebatte war offenbar sowas wie positiver Stress für Rösti. Lang, ja, aber auch spannend, und darum sei das Gefühl auch gut, sagt er im Nau.ch-Interview. Und so komplex, dass er jeweils völlig ausgelastet war mit dem Vorbereiten seiner nächsten Voten.

Roger Nordmann Albert Rösti
SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann (links) und Bundesrat Albert Rösti sprechen während der Debatte zum Bundesgesetz über die sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, im Nationalrat in Bern. - Keystone

Ganz zu schweigen von den vielen Fragen, die ihm unter anderem auch aus der eigenen SVP-Fraktion immer und immer wieder gestellt wurden. Ein Szenario, das Albert Rösti aus Nationalrats-Zeiten bestens kennt: In Monsterdebatten, da wird der zuständige Bundesrat gelöchert mit Suggestivfragen, und sei es nur, um sich selbst sprechen zu hören.

Rösti gesteht: «Ich war tatsächlich auch nicht besser!»

Wünschte er sich nicht manchmal, die ehemaligen Kollegen würden endlich aufhören mit ihren oft nicht sehr zielführenden Fragen? Nun ja: Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche. Rösti besteht denn auch den Elch-Test mit Bravour und gibt zu: «Ich war tatsächlich auch nicht besser!»

Roger Köppel Magdalena Martullo-Blocher
Die SVP-Nationalräte Magdalena Martullo-Blocher, Yvette Estermann, Roland Büchel, Michael Graber, Roger Köppel und Therese Schläpfer, von rechts, warten darauf, dem Bundespräsidenten Ignazio Cassis ihre Fragen zu stellen, am 10. März 2022 im Nationalrat in Bern. - Keystone

Wie immer, wenn Bundesräte niemandem an den Karren fahren wollen, heisst es darum: «Das gehört halt dazu!» Es sei halt wichtig, dass bei Unklarheiten Fragen gestellt würden – dabei gehe es nicht nur um Politik. Sondern um tatsächliche, echte Fragen, weil ein Ratsmitglied etwas noch nicht verstanden habe. Was wir natürlich sofort glauben.

Das Schlimmste für das Land

Hat er denn jetzt eigentlich die Wogen glätten können, die Skeptiker beruhigt, die befürchteten, der «Ölbert» werde Umweltanliegen mit Füssen treten? Der Begriff sei ja vor allem von den Medien verwendet worden. Was natürlich falsch ist, denn so originell sind wir nun auch wieder nicht. Sogar «Kriegsrausch» ist uns nicht selber eingefallen.

Ein möglicher Strommangel beschäftigt die Schweizer Politik weiterhin. (Archivbild)
Ein möglicher Strommangel beschäftigt die Schweizer Politik weiterhin. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Hingegen habe er es jetzt mit allen Seiten eigentlich gut, betont Rösti. Er habe die Verantwortung, dass genug Strom da sei, und da seien halt nicht immer alle Fraktionen mit allem einverstanden. «Das Schlimmste in dem Land wäre, wenn wir in eine Mangellage geraten würden.»

Puh, Schwein gehabt. Die Medien sind nur das Zweitschlimmste.

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