Grüne schauen Bundesrat Albert Rösti mit «Watchblog» auf die Finger
Albert Rösti als UVEK-Vorsteher ist der wahrgewordene Alptraum der Grünen. Deshalb beobachten sie ihn haargenau – und dokumentieren dies in einem «Watchblog».
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grünen nehmen die Arbeit von Albert Rösti im Uvek unter die Lupe.
- In einem Watchblog dokumentieren und kommentieren sie seine Arbeit.
- So sollen auch Geschichten die Leser erreichen, die es nicht in die Medien schaffen.
Die Grünen lassen Albert Rösti nicht aus den Augen – erst recht nicht nach seiner Ernennung zum Umweltminister. Mit Albert Rösti, dem ex-Präsidenten von Swissoil und Auto-Schweiz, habe die Erdöl- und Autolobby einen direkten Draht ins UVEK erhalten.
«Wir erleben die grösste Klimakrise, die die Menschheit je erlebt hat», erklärt Fraktionspräsidentin Aline Trede. Ausgerechnet mit einem Bundesrat als UVEK-Vorsteher, der diese Klimakrise knapp anerkenne, werde diese aber nicht als grösste Priorität behandelt. «Deswegen müssen wir ganz genau hinschauen und die politischen Forderungen platzieren.»
Denn für die Grünen ist eben das UVEK ein Schlüsseldepartement: «Hier wird die Klima- und Biodiversitätspolitik der Schweiz gestaltet», schreibt die Partei auf der neuen Internetseite uvekwatch.ch. Es sei der erste inhaltliche Kanal dazu, der direkt von der Grünen Fraktion betrieben werde.
Grüne sehen Watchblog als Ergänzung zu medialer Berichterstattung
Nationalrätin Trede sieht den Albert Rösti gewidmeten Blog als Ergänzung zu den unabhängigen Watchdogs – den Medien. Mit den immer kleineren Redaktionen sei der Zeitdruck auf Journalistinnen und Journalisten enorm gestiegen. Oftmals werde die Berichterstattung der Dringlichkeit der Klimakrise deshalb nicht gerecht.
«Wir werden einordnen, aufzeigen, analysieren und vor allem thematisieren, was der UVEK-Vorsteher nicht tut. Wir werden ergänzend zu den allgemeinen Medien aufzeigen müssen, was schiefläuft. Oftmals sind das vielleicht nicht die besten Klick-Geschichten, aber darum umso wichtiger.» Die Grünen wollen also auch über Aspekte berichten, die sonst keinen Platz finden.
Dass der Watchblog politisch nicht neutral sei, wertet Aline Trede als weiteren Mehrwert. «Es ist ein Blog der Grünen Fraktion, die das Klimathema als oberste Priorität hat. Und die wissenschaftlichen Kenntnisse, darüber zu schreiben. Die Menschen, die sich für unsere Politik interessieren, sollen direkt unsere Haltung und unsere parlamentarische Arbeit sehen können.»