Bundesrat will gegen Abrechnungsbetrug bei Covid-Tests vorgehen
Der Bundesrat möchte gegen Betrüger vorgehen. Das Geld für falsch abgerechnete Corona-Tests während der Pandemie soll nun zurückverlangt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Testzentren haben Covid-Tests während der Pandemie falsch oder doppelt abgerechnet.
- Die zu viel gezahlten Beträge reichen in die Millionenhöhe.
- Der Bundesrat möchte gegen den Abrechnungsbetrug vorgehen.
Der Bundesrat macht Schluss mit Abrechnungsbetrug. Gegen Fälle, in denen Corona-Tests falsch verrechnet wurden, plant die Länderkammer «entschlossen» vorzugehen.
Wie nun mitgeteilt wurde, gehen die zu viel gezahlten Beträge in die Millionenhöhe. Mindestens 1,8 Millionen Franken seien unrechtmässig ausgezahlt worden. Gegen die Verdächtigen seien bereits strafrechtliche Schritte eingeleitet worden. Auch in Zukunft sei dieses Vorgehen nicht ausgeschlossen.
Bundestag geht gegen unrechtmässig abgerechnete Covid-Tests vor
Bereits Anfang März war bekannt geworden, dass der Bund wegen mutmasslich falscher Rechnungen nach angeblichen Covid-19-Tests gegen Leistungserbringer vorgeht. Dabei ging es um Rechnungen, die im Zusammenhang mit Testkosten mutmasslich zu Unrecht gestellt worden waren.
Während der Corona-Pandemie hatten Testzentren teils falsch oder doppelt abgerechnet. Die Finanzkontrolle rügte im September den Bund, er habe zu wenig gegen den Missbrauch unternommen. 2020 und 2021 finanzierte der Bund Testkosten im Umfang von 2,7 Milliarden Franken. Er übernahm die Kosten, abgerechnet wurde über die Krankenkasse.
BAG-Team untersucht Verdachtsfälle
Das BAG bildete den Angaben zufolge ein Team, das Verdachtsfälle evaluieren und zu Unrecht bezahltes Geld zurückfordern soll. Die Bundesbehörde führte unter anderem Querschnittsanalysen über die Leistungserbringer durch. Dabei stiess sie auf Auffälligkeiten in gewissen Bereichen.
Daraus erfolgte unter anderem eine vertiefte Überprüfung bei einer «sehr kleinen Anzahl» an Leistungserbringern. Diese hatten demnach überproportional hohe Anteile für «ausführliche Arzt-Patienten-Gespräche» in Rechnung gestellt.
In den letzten Jahren machten Medien Fälle von falsch abgerechneten Corona-Tests publik. Demnach berichteten tausende Versicherte von Covid-19-Tests auf ihren Krankenkassen-Abrechnungen, die sie nie gemacht hätten.